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Wir haben nur eine Erde

Wir haben nur eine Erde

Auf Einladung des Berliner Staatsballetts war Greenpeace am 21.04.17 auf der Premiere des Stückes „Raubbau der Erde“ des Choreographen Nacho Duato mit einem Infostand vor Ort.
Sehr spannend war die tänzerische Umsetzung der Themen angefangen von Rohstoffausbeutung, Plastikabfall, Missachtung der Tierwelt und Abgasen im Kontrast zu natürlichen Elementen.

Hier unser Beitrag im Programmheft:

Wir leben auf zu großem Fuß! Unser Planet ist mit unseren Ansprüchen überfordert. Langfristig kann unser Ressourcenbedarf durch die zur Verfügung stehende Fläche nicht ausreichend gedeckt und der entstehende Abfall (z.B. CO2) nicht ausreichend entsorgt werden. Unser Lebensstil ist nicht zukunftsfähig. Wir leben auf Kosten zukünftiger Generationen, ärmerer Länder und auf Kosten unseres Planeten.

Die Maßeinheit für den ökologischen Fußabdruck ist der Global Hektar (gha). Genau genommen handelt es sich aber nicht um die Fläche selbst, sondern um die Produktivität (Biokapazität) dieser Fläche. Es werden Acker- und Weideland, Wälder, Meere und Seen, bebautes Land, Energieland und bepflanzte Flächen zur CO2-Aufnahme ausgewiesen.

Der globale ökologische Fußabdruck beträgt gegenwärtig pro Erdenbürger im Durchschnitt 2,7 gha. Für eine nachhaltige Nutzung stehen aber lediglich annähernd 1,7 gha Biokapazität zur Verfügung. Es wird deutlich, dass der Bedarf der Menschheit an Flächen bzw. regenerierbaren Ressourcen nicht mehr nachhaltig gedeckt werden kann. Hierzu wären zurzeit theoretisch 1,5 Erden notwendig.

Würden alle Menschen so leben wie ein durchschnittlicher Deutscher (mit einem ökologischen Fußabdruck von 4,4 gha), wären sogar fast 2,5 Erden notwendig.

Was können Sie ganz persönlich tun?

Energiewende: Schränken Sie Ihren CO2- Verbrauch ein. Sind Sie schon zu einem 100%-Ökostromanbieter gewechselt?
Ernährungswende: Das Methan, das Kühe absondern, hat die 25-fache Wirkung wie CO2. Für die Herstellung von z.B. einem Kilogramm Rindfleisch müssen 7 bis 10 Kilogramm Kraftfutter verfüttert werden. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, nicht mehr jeden Tag Fleisch zu essen?
Biogemüse wird ohne Kunstdünger produziert. Das bedeutet, die Möglichkeit dass auf den Feldern Lachgas entsteht – mit 200-facher Wirkung wie CO2 – ist deutlich reduziert.
Prüfen Sie vor Einkauf von Fisch die Fangmethode (z.B. Schleppnetz, möglicher Beifang) und den Überfischungsstatus (Greenpeace Fischratgeber).
Konsumwende: Der durchschnittliche Deutsche kauft sich 60 Kleidungsstücke im Jahr neu. Jetzt sollen wir uns auch noch jedes Jahr ein neues Smartphone bestellen? Macht diese endlose Konsumschraube Sie wirklich glücklich? Vielleicht versuchen Sie sich lieber aus dem Zwang zu befreien, immer up-to-date zu sein und entschleunigen lieber! Überlegen Sie was sie noch gebrauchen oder reparieren können, bevor sie es wegschmeißen und neu kaufen. Nach dem Motto: Reduce-Reuse-Recycle.
Verkehrswende: Nur ca. 30 Prozent der Wege werden in Berlin mit dem Auto zurückgelegt. Trotzdem besetzen Autos knapp 60 Prozent der Verkehrsfläche. Der Mobilitätssektor ist der einzige Sektor, wo der CO2-Ausstoss immer noch zunimmt. Welche Alternativen kommen für Sie in Frage: das Fahrrad, die Öffentlichen Verkehrsmittel, ein Elektrofahrzeug?

Ein in indianisches Sprichwort besagt:
„Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann.“