Schmutziges Wasser am Kudamm

Die Jugend-AG (JAGs) von Greenpeace Berlin demonstrierte am Samstag auf dem Kurfürstendamm gegen die Verschmutzung der Gewässer durch die Textilproduktion. Auf dieses oft nicht beachtete Problem wiesen sie mit einem riesigen 3D-Banner hin.

Der Kudamm war reich geschmückt am ersten Adventssamstag. Es roch nach gebrannten Mandeln und Glühwein. Massen von Passanten drängten sich von Geschäft zu Geschäft. Mitten im Getümmel tauchten auf einmal neongrüne Lichter und eine Traube von jungen Leuten auf. Es waren die Jugendlichen von Greenpeace Berlin, welche im Rahmen der weltweiten Detox-Kampagne auf die Verschmutzung von Gewässern durch Chemikalien in der Textilienproduktion aufmerksam machten.

Lois, eine der Teilnehmerinnen, macht einen Satz quer über den Bürgersteig. Auf dem Boden liegt ein cooles 6m langes Banner mit 3D-Effekt. Es zeigt einen grün gefärbten Fluss an dem ein Abwasserrohr endet, aus dem verschmutztes Wasser läuft.

Damit wird symbolisiert, was die gerade neu erschienene Studie „Giftige Garne“ von Greenpeace aufdeckte. Giftige und hormonell wirksame Chemikalien, eingesetzt bei der Herstellung unserer Kleidung in Asien, gelangen durch das Waschen von Textilien in heimische Flüsse. In Ländern wie China oder Indien fehlt für Millionen von Menschen sauberes Trinkwasser, weil dieses durch Färbe- oder Bedruckungsprozesse verunreinigt wird.

Doch es gibt Hoffnung. Viele bekannte Marken haben bereits auf die Kampagne von Greenpeace reagiert. Sie sagen zu, bis zum Jahr 2020 gefährliche Stoffe aus dem Fertigungsprozess zu verbannen. Gerade erst entschloss sich die weltweit größte Modekette Zara zu diesem Schritt, nachdem Greenpeace am letzten Novemberwochenende mit Protesten vor ihren Filialen in aller Welt auftauchte.

Es bleiben aber noch weitere Unternehmen die zum Handeln bewegt werden müssen. Das weiß auch Lissy. Sie ist 17, leitet die Aktion am Kudamm und lässt sich bei einer Probenentnahme des schmutzigen Wassers fotografieren. Viele Passanten tun es ihr an diesem Nachmittag gleich und lassen sich gern informieren. Mit so viel Interesse, insbesondere bei Jugendlichen, hatten die jungen Aktiven nicht gerechnet. Es war eine tolle Aktion freuten sich Lois, Lissy und ihre Mitstreiter.

Greenpeace fordert von Textilienherstellern die Risiko-Chemikalien durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen.

Weitere Informationen:

Der Textilratgeber zum Download, auch kostenlos unter 040 30618120 bestellbar.

Studie: „Giftige Garne“