Wir tragen die Atomkraft zu Grabe

Als Antwort auf den Regierungsbeschluss, der den Atomausstieg Deutschlands bis spätestens 2022 festlegt, haben wir die Atomkraft symbolisch zu Grabe getragen.

Vom 24.-26. Juni war es endlich soweit. Das lang geplante JAGGIO – BERLIN fand in den Greenpeace-Räumen in der Chausseestraße statt. (Jaggio bedeutet: die Jugendgruppe einer Stadt, in diesem Fall Berlin, laden Mitglieder von allen anderen Greenpeace Jugendgruppen für ein paar Tage zu sich ein und gestalten ein gemeinsames Programm)

Nach vielen Diskussionen und langer Planung stand die Aktion für Samstag, den 25. Juni fest. Wir wollen die Atomkraft zu Grabe tragen, aber wörtlich!

Die Intention dahinter war, mit dem Thema Atomkraft ein für alle Mal abzuschließen und das Ergebnis unserer zahlreichen Proteste, nämlich den Regierungsbeschluss des Bundestags, alle AKWs schrittweise bis spätestens 2022 vom Netz zu nehmen, nachdrücklich zu unterstreichen!

Um 12:30 brachen wir auf. In bunten Verkleidungen, mit Plakaten und Bannern, mit lauter Musik und natürlich der unverzichtbaren Portion guter Laune.
Unser Demo-Zug bestand aus etwa 50 Personen. Auf unserem Weg von der Chausseestraße bis zum Lustgarten zogen wir die Aufmerksamkeit vieler Passanten durch Sprechchöre, Musik und Tanz auf uns.

Der Beerdigunsmarsch wurde von einer Aktiven im Priestergewand angeführt, dann der große Sarg auf Rollen, geschoben von den vier Lobbyisten in Strahlenschutzanzügen. Es folgten als tief betrübte Trauergäste, die vier großen Atomkonzerne RWE, EnBW, Vattenfall und E.ON, und schließlich in einigem Abstand die jubelnden Blumenkinder. Angeführt von den erneuerbaren Energien Wasser, Wind und Sonne. Das Ende des Zuges bildete das großes Banner „Deutschland ist erneuerbar“, unter dessen Slogan die ganze Aktion stand.

Am Lustgarten angekommen, wurde die Atomkraft in ihrem Sarg niedergelegt und der Priester hielt unter den Tränen der Atomkonzerne eine ergreifende Trauerrede, woraufhin alle Blumenkinder ausgelassen um den Sarg tanzten. Zum krönenden Abschluss sangen wir alle noch auf die Melodie von „Du schreibst Geschichte“ von „Madsen“:
„Doch du strahlst länger als ein Leben lang, Profit war das womit alles begann,
doch du bist Geschichte, von heute an…“