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Heldenzeit

Heldenzeit

Am 7. und 8. November 2015 war wieder Heldenzeit und Greenpeace Berlin trug mit seinem vielfältigem Programm zu einer großartigen Veranstaltung in der Station Berlin bei. Erstmals fanden der Heldenmarkt und die VeggieWorld unter einem Dach statt. Dort konnten Besucher ökologische Kleidung, vegane Lebensmittel und andere nachhaltige, innovative Produkte anschauen und ausprobieren.

Mitmachaktion und Vortrag am Samstag
Am Samstag gab es ein besonderes Ereignis für alle, die Lust auf individuelle Kleidung haben. Mitgebrachte Oberteile ließen sich per Siebdruck mit ökologischen Motiven aufpeppen. Dafür kreierte Greenpeace Berlin im Vorfeld 5 verschiedene Designs. Die Interessierten konnten thematisch zwischen Pestiziden, Fleischkonsum, Gentechnik und der Detox-Kampagne wählen und sich zu den Themen informieren. Die Detox-Kampagne, in der es darum geht, gefährliche Chemikalien aus der Textilproduktion zu entfernen und ein Bewusstsein für Kleidung beim Verbraucher zu schaffen, war auch der Auslöser für diese Mitmachaktion. Jeder Deutsche kauft im Schnitt 60 Kleidungsstücke im Jahr, das ist ein Vielfaches mehr als noch vor einigen Jahren. Die Modetrends wechseln heute nicht mehr jedes Quartal sondern alle zwei Wochen. So ziehen die Hersteller trotz der günstigen Preise dem Verbraucher das Geld aus der Tasche, denn dieser kauft Kleidungsstücke die er nicht braucht und aufgrund schlechter Qualität nicht lange tragen kann. Leidtragende dieser „Fast Fashion“ sind die Arbeiter in den Herstellungsländer, die ausgebeutet werden und die Umwelt, die mit hormonell wirksamen, krebserregenden Chemikalien verdreckt wird. Deswegen lautete auch eines unserer Aufdrucke „Fight Fast Fashion“.
Am Vormittag informierte Katja Senkel zudem in einem Vortrag über die grüne Gentechnik in der Landwirtschaft und warum wir lieber auf diese Technologie verzichten.

Der Sonntag stand im Zeichen unserer Meere
Plastikmüll im Meer bedroht die Weltmeere. Allein an der Meeresoberfläche treiben geschätzte 5 Trillionen Plastikteile. Durch Meeresströmungen sammeln Sie sich in riesigen Müllstrudeln. Plastik ist nicht biologisch abbaubar. Es zerfällt lediglich in immer kleinere Partikel. Oder es versteckt sich als Mikroplastik gerne in Kosmetikartikeln wie Duschgel oder Zahnpasta und gelangt so in die Umwelt.
Alle Plastikteile können von Meeresbewohnern aufgenommen werden und sich im Körper anreichern. Die Tiere können verhungern, da Plastik ihre Mägen verstopft. Die im Plastik enthaltenen Giftstoffe reichern sich im Fettgewebe an und schaden Tieren und über die Nahrungskette auch dem Menschen. Diese Giftstoffe, wie Phthalate (Weichmacher) oder Bisphenol A, wirken bereits in geringen Mengen auf das Hormonsystem, können krebserregend sein und die Fruchtbarkeit schädigen.
An einem Ministrand mit Plastikmüll konnten sich die Besucher informieren wie langlebig die verschiedenen Plastikprodukte sind. Manche brauchen bis zu 450 Jahre bis sie zerfallen sind. Sinnvolle Alternativen zu Plastikprodukten sind beispielsweise Baumwolltragetaschen, Mehrwegflaschen sowie Produkte aus Stoff, Glas oder Holz.
Und man sollte bezüglich Mikroplastik auf Produkte verzichten die als Inhaltsstoff beispielsweise Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) enthalten.
Die industrielle Fischerei gefährdet die Weltmeere. Die Fischbestände unserer Meere schrumpfen dramatisch. Wenn wir so weitermachen, steht die langfristige Nutzung der Fischbestände auf dem Spiel. Die Wald- und Meeresgruppe informierte über Fangmethoden und Fanggebiete. Der aktuelle Fischratgeber informiert, welcher Fisch noch empfehlenswert ist und von welchem Sie lieber die Finger lassen sollten. Besucher konnten eine Protestpostkarte an den Minister für Fischerei und Landwirtschaft mit der Forderung für eine nachhaltige Fischereipolitik schreiben.