Berlin fashionXchange – Party für den KleiderWandel
13.06.15, 15 Uhr. Der KitKat-Club öffnet seine Pforten. Doch heute ist Greenpeace Berlin Gastgeber und lädt zum KleiderWandel ein. Frei von gefährlichen Chemikalien und Konsumzwang tauschen knappe 500 Besucher bei entspannter, elektronischer Musik und buntem Programm, Klamotten, die sonst im Schrank vermodern würden.
Fast Fashion, Kleidung ohne Wert
60 Kleidungsstücke kauft jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Die NäherInnen in den Herstellungsländern, wie China oder Bangladesch, haben davon nichts. Sie arbeiten für Hungerlöhne, in Doppelschichten, um den Modewahn zu ermöglichen. Fast Fashion nennt sich dieser Trend der Umwelt und ArbeiterInnen stark zusetzt. Die preiswerten Bekleidungsteile einiger Textilienfirmen lassen sich meist nur wenige Male tragen bevor sie aussortiert werden und in der untersten Ecke des Kleiderschranks, in der Kleidertonne, oder im schlechtesten Fall sogar im Müll landen.
Upcycling, Repaircafe und Foodsharing, die besseren Trends
Um dieser Ressourcenverschwendung entgegen zu wirken, entstehen immer mehr Upcycling-Projekte. Kleine Unternehmen wie „Feine Schnitte“ oder „Trial and Error“ die ausrangierten Anziehsachen wieder einen Sinn geben. Auf der Kleidertauschparty am Samstag präsentierten sie ihre Arbeit und bereicherten mit ihrem Auftritt das Programm. Mit schicken Kleidern im Look der 40er Jahre wartete „Feine Schnitte“ auf und überraschte bei ihrer Präsentation mit einem schwungvollen, eleganten Tanz. „Trial and Error“ bot eine sehr Kreative Darstellung von recycelten Textilien; Sandra zeigte ein Kleid besetzt mit Teebeuteln. Beide Upcycling-Unternehmen boten Workshops an, bei denen sich kleine Assessoirs anfertigen und mitnehmen ließen. Das Repaircafe „Die Wille gGmbH“ nahm kostenlos kleinere Ausbesserungsarbeiten an lädierten Kleidungsstücken vor. Foodsharing rundete das Angebot mit geretteten Lebensmitteln ab. Für die passende musikalische Untermalung sorgten die DJs David Koeper b2b Nagababa und Ostbam.
Der KitKat-Club bot den passenden Rahmen
Der KitKat-Club war ein idealer Veranstaltungsort, der mit einem großen Mainfloor, einem gemütlichen Loungebereich und einem paradiesischem Pool der Party ein hervorragendes Ambiente verlieh. Kirsten, die Betreiberin des Clubs und ihr gesamtes Team standen von Anfang an hinter der Idee. Sie unterstützen die Ehrenamtlichen von Greenpeace Berlin großzügig, kostenfrei und mit viel Engagement und trugen so mit dazu bei, dass die Party stattfinden konnte.
Detox our fashion
Zwischen all den tauschenden Gästen wuselten viele, viele fleißige Greenpeace Aktive herum.
Sie nahmen die Kleidung am Eingang in Empfang und sortierten sie vor, während andere diese im Club verteilten und herrichteten. Sie sorgten für leckeren Kuchen, für liebevoll gestaltete Räume und einen entspannten Ablauf. Als krönenden Abschluss gab es einen improvisierten Catwalk mit witzig kombinierter Kleidung aus den besten Stücken, die die Kleiderständer hergaben. Nach und nach wurden die Outfits auf der Bühne präsentiert, in deren Hintergrund groß „Detox our fashion“ zu lesen war. Detox steht für das Entgiften der Textilienproduktion und der Gewässer in den Herstellungsländern. Die Detox-Kampagne von Greenpeace ist gewissermaßen der Ursprung der Kleidertauschparty. Nachdem Firmen dazu gebracht wurden bis 2020 auf den Einsatz gefährlicher Chemikalien zu verzichten, sollte auch der Verbraucher zum Handeln angeregt werden. Tausch dich aus, so das Motto und schone deine Umwelt. Wie das gehen kann, zeigte die Veranstaltung am Samstag.
Kleidertausch hat Potenzial
Gegen 20 Uhr war die Vorstellung dann vorbei. Es war ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten und trotz des großen, organisatorischen Aufwands, wurde schnell klar: diese Veranstaltung hat begeistert und das Potential, zu einem Umdenken der Textil-Konsumenten beizutragen. Die am häufigsten gestellte Frage dieses Abends lautete. „Wann wird es die nächste Kleidertauschparty geben?“
Wer jetzt den Gedanken des Kleiderwandels weitertragen will kann Konsumbotschafter werden: https://www.greenpeace.de/konsumbotschaft
Weitere Informationen erhaltet ihr hier: https://www.greenpeace.de/kampagnen/detox
Wer unsere Fotos der Party sehen will, kann mal in unsere Fotodatenbank schnüffeln.