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Wie fühlt man sich als Eisbär?

Wie fühlt man sich als Eisbär?

Meine Körperhaltung ist total merkwürdig, mein Rücken tut weh. Mir ist heiß. Ich sehe nichts und ich versuche verzweifelt, meine Brille nicht zu verlieren. Aber ich habe keine freie Hand dafür. Wo bin ich? Im Bauch von Paula, einem Eisbären. Ich bewege Paulas Kopf nach links. Links stehen Kinder, die finden Paula außerordentlich interessant. Sie kümmern sich nicht darum, dass der vordere Teil von Paula leidet. Aller Warscheinlichkeit nach der hintere Teil auch, aber ich höre gerade nicht was mein Partner sagt. Zwei Schritte nach vorn sagt das Funkgerät, also pirschen wir uns langsam in diese Richtung.
Wo sind wir? In der Markthalle neun in Kreuzberg, auf dem Klimatag. Es ist Sonntag, der 26.04.15. Es ist draußen ein wenig bewölkt, und es sind überraschend viele Leute in der Halle.

Der erste Berliner Klimatag

Hier wird gezeigt, was jeder Einzelne für das Klima tun kann. Es gibt dort zum Beispiel solares Basteln, eine vegane Kochschule oder eine Kleidertauschecke. Greenpeace Berlin informiert zu seinen Aktivitäten zum Beispiel in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Freihandelsabkommen.
Die Eisbärin ist dort als Klimaflüchtling. Sie soll den Besuchern klar machen, wie wichtig es ist, etwas für den Klimaschutz zu tun.

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Zurück zu meinen persönlichen Eisbärerfahrungen. Beim Rausklettern bekommen wir grossen Applaus von den Zuschauern. Manche Leute glauben erst jetzt, dass Paula kein echter Eisbär ist. Martin, der Mann am Funkgerät, hat uns so geschickt durch die Zuschauer bugsiert, daß viele Kinder und manch ein Erwachsener uns für echt halten. Außerdem haben wir Profis, wie zum Beispiel Nana dabei. Sie weiß, wie sich ein Eisbär bewegt.
Also bei soviel Applaus und den vielen aufgeweckten Kinderaugen mein Résumé des Klimatages: Die Welt zu retten kann doch auch sehr viel Spass machen.