Artikel
Zu gut für die Tonne!

Zu gut für die Tonne!

Am 24. 1. auf dem Breitscheidplatz, 14 Uhr: Zwischen Jugendlichen in grünen Jacken eine knallorangene Mülltonne. Sie schieben die Tonne hin und her. Was bezwecken sie wohl damit?

Sobald sich Passanten nähern, springt ein Mensch aus der Tonne und bietet einen Flyer an – damit hat niemand gerechnet! Die   Reaktionen auf das „Müllmonster“ waren vielfältig: Erstaunen, Überraschung, Geschrei, Komplimente für die nette Idee. Doch warum das Ganze?
Das Thema, das uns bewegt ist die unglaubliche Verschwendung von vielen Tonnen noch genießbarer Lebensmittel weltweit. Sie bleiben aufgrund von „Schönheitsfehlern“ auf den Feldern liegen. Oder sie landen, wie wir Jugendlichen bei dieser Aktion, in der Tonne. In der EU wird die Hälfte der Lebensmittel verschwendet – und mit ihnen all die Energie, die Ackerfläche, das Wasser und andere Ressourcen, die für ihre Herstellung verbraucht wurden. Jeder Deutsche wirft durchschnittlich 80kg essbare Lebensmittel im Jahr weg. Ein Grund dafür ist, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum oft in die Irre führt: Es ist keinesfalls ein Verfallsdatum, sondern eine Garantie, bis wann das Produkt die Farbe, Konsistenz, etc. beibehält. Die meisten Dinge sind auch dann noch essbar, wenn sie „abgelaufen“ sind – sofern sie gut aussehen und riechen.

Eine Verschwendung in den jetzigen Ausmaßen können wir uns nicht mehr lange leisten. Schon jetzt wächst der Druck auf die wertvollen Ackerflächen. Bereits mit einem Drittel von Europas Lebensmittel-„Abfällen“ könnte eine Milliarde hungernder Menschen versorgt werden. Daher fordert die Greenpeace Jugend: Geht verantwortungsvoll mit unseren Lebensmitteln um!