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Macht Euren Dreck selber weg

Macht Euren Dreck selber weg

Elf mit Spreeschlamm beschmierte Greenpeace-Aktive setzten in den Morgenstunden vor der Vattenfallzentrale ein Zeichen gegen die Folgen des Braunkohletagebaus in der Lausitz.
„Kohleschlamm stoppen – Spree retten“ lautete die Forderung auf dem Transparent der Umweltschützer. Die Aktiven demonstrierten leicht bekleidet, die Haut bedeckt nur mit etwas Kohleschlamm. Sie verdeutlichen damit die Gefahr, die Berlin durch neue Braunkohletagebaue wie Welzow-Süd II und Jänschwalde Nord in Brandenburg droht.

Stopp der Verkaufsverhandlungen!

„Wir haben das Gefühl, dass Vattenfall sich mit dem Verkauf der Braunkohlesparte aus der Verantwortung ziehen will“, sagte Julia Albrecht von Greenpeace Berlin. „Vattenfall soll die Spree vor weiterer Verockerung schützen. Dies ist nur mit einem Ausstieg aus der Braunkohle möglich. Das Problem wird nicht durch einen Verkauf der Braunkohlesparte in der Lausitz behoben.“

Die neuen Tagebaue werden nach ihrer Stilllegung zu weiteren gravierenden Sulfat ‐und Eisenemissionen in die Gewässer führen. Sulfat und Eisenhydroxid gelangen ins Grundwasser und auch in die Zuflüsse der Spree bis nach Berlin. Die Trinkwassersysteme sind bereits durch überschrittene Sulfatgrenzwerte belastet. Sulfatkonzentrationen im Trinkwasser können zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Mit einem Verkauf der Braunkohlesparte an Investoren würde sich der schwedische Staatskonzern Vattenfall aus der Verantwortung beim Klima- und Umweltschutz ziehen. Nur ein Verzicht auf neue Tagebaue und der schrittweise geordnete Rückbau ermöglichen eine tatsächliche Minderung der Eisenoxid- und Sulfatwerte in der Spree sowie eine Reduktion des CO2-Ausstoßes.
Greenpeace fordert die Beendigung der Verkaufsverhandlungen und einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030.