Kohle in Deutschland und weltweit – Berlin blickt über den Tellerrand
Themenabend von Kohleausstieg Berlin in der Tante Horst
Das schummrige Licht des Kreuzberger Kneipenkollektivs schien weniger geeignet für konzentrierte geistige Tätigkeit. Wir sollten jedoch eines Besseren belehrt werden.
Philipp Litz (Agora-Energiewende) sprach über die Rolle der Kohle in Deutschland, und warum sie zunehmend zum Problem für die Energiewende wird. Selbst Themen wie „Strommarkt“ oder „Merit order“, bei denen die Lider schnell mal auf Halbmast hängen, präsentierte er anschaulich und lebendig.
Da der Emissionshandel auf absehbare Zeit nicht funktionieren dürfte, stellte er zu dessen Ergänzung ordnungspolitische Maßnahmen vor: So könnten etwa CO2-Budgets oder CO2-Steuern dazu beitragen, Gas statt klimaschädlicher Kohle zu verstromen.
Anschließend erläuterte Sebastian Rötters (PowerShift) aktuelle Entwicklungen auf dem Kohleweltmarkt und erklärte, aus welchen Lieferländern Steinkohle nach Deutschland gelangt. An diversen Beispielen zeigte auch er äußerst anschaulich die Kehrseite des „billigen“ Kohlestroms hierzulande: Massive Umweltzerstörung und gravierenden Menschenrechtsverletzungen in anderen Teilen der Welt. So vertreiben etwa paramilitärische Einheiten Menschen in Kolumbien und schrecken dabei selbst vor Morden nicht zurück.