Berliner Abgeordnete fordern: Schluss mit der Braunkohle!
Mit einem fünf Meter hohen aufblasbaren Baggerrad forderten Greenpeace Aktivisten am 27. September in Potsdam einen verbindlichen Ausstiegsplan für die Brandenburger Braunkohle. Dieser soll in einem möglichen Koalitionsvertrag zwischen SPD und Linken festgeschrieben werden.
Unterstützt wird diese Forderung nun aus Berlin. Nach einer aktuellen Umfrage von Greenpeace Berlin unter den 149 Mitgliedern des Abgeordnetenhauses, befürwortet die Mehrheit klar einen Ausstieg der öffentlichen Hand aus der Braunkohle. Einige Abgeordnete forderten sogar ein noch früheres Ende des Bezugs von Braunkohlestrom.
„Kein Wunder“, sagt Julia Albrecht von Greenpeace Berlin.“ Braunkohle ist der klimaschädlichste aller Energieträger. Wenn Berlin es mit seinem Umbau zur klimaneutralen Stadt ernst meint, ist der Ausstieg aus der Braunkohle ein erster logischer Schritt.“
Mit Berlin fällt daher mittelfristig ein wichtiger Großverbraucher als Kunde für Vattenfalls Braunkohlestrom weg. Und damit ein weiteres Argument, das den Aufschluss neuer Tagebaue und die Zerstörung weiterer Dörfer in der Lausitz rechtfertigen soll. Erst am 27. August demonstrierten 7500 Menschen mit einer Menschenkette für eine neue Energieversorgung ohne Braunkohle. Vattenfall plant insgesamt fünf neue Tagebaue in der Region um seine Kraftwerke bis nach 2050 noch mit Braunkohle befeuern zu können. Über 3000 Menschen würden dafür ihre Heimat verlieren.
Zusammen mit der Umfrage startete Greenpeace Berlin auch eine Fotoaktion. Kreative aus der ganzen Stadt waren aufgerufen ihrer Meinung zu Braunkohle mit Hilfe von Schildern, Aufklebern und Sprechblasen ein Gesicht zu geben. Die so entstandenen Fotos wurden unter www.berlin-kohlefrei.de gesammelt und dienten den befragten Abgeordneten als Beispiel dafür, wie sich die Stadtbewohner die Zukunft ihrer Energieversorgung vorstellen. Und wie nicht.