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Fleißige Bienchen auf dem Biohoffest

Fleißige Bienchen auf dem Biohoffest

biohoffest2Zum Weltkindertag am 21. September brachten Ehrenamtliche von Greenpeace Berlin den Kids spielerisch das Leben der Biene näher. Der Nutzen der Biene für den Menschen sowie die Gefahren für sie durch den Menschen wurden auf einem Parcours am Potsdamer Platz erlebnisnah präsentiert.

Anlass war das von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau (FÖL) organisierte Biohoffest, wo Kinder Brot backen, Pflanzen kennenlernen und in Heuballen herumtoben konnten.

Die Bienen finden ihren Weg zurück nicht mehr und sterben

 

Bienen leben gefährlich! Seit mehreren Jahren verzeichnen wir weltweit ein verstärktes Bienensterben. Dafür gibt es viele Ursachen und die meisten sind von Menschen verschuldet.

Allen voran ist der Einsatz von Pestiziden zu nennen. Insbesondere der von Neonicotinoiden. Diese setzten den Wild- und Honigbienen schon in kleinsten Mengen extrem zu. Neonicotinoide wirken sich auf das zentrale Nervensystem der Biene aus, so dass die wichtigen Blütenbestäuber ihren Orientierungssinn verlieren. Sie finden ihre Futterplätze oder den Weg zurück in ihren Stock nicht mehr und sterben. Ein Teil der Pestizide gelangt auch über die gesammelten Pollen und den Nektar in ihre Wohnstuben. Dort sammeln sich die Gifte in der Nahrung an und können zu Entwicklungsstörungen und missgebildetem Nachwuchs führen.

Wie so oft in der heutigen industriellen Landwirtschaft, wird die Biene wieder nur als Mittel zum Zweck gesehen. So lange sie sich noch zur richtigen Zeit dorthin transportieren lassen wo sie benötigt werden, fällt uns das Bienensterben kaum auf. Doch würden die Agrochemiekonzerne wie Bayer oder BASF genauer hinsehen, müssten sie eingestehen, dass die von ihnen produzierten Gifte nicht nur unliebsame Pflanzen und Tiere abtöten, sondern den Imkern und Landwirten auch viele Probleme bereiten. Das wäre natürlich schlecht für das Geschäft und so werden uns toxische Mittel als unverzichtbar verkauft. Doch wir sollten gewarnt sein, das Bienen- und Insektensterben ist real. In einigen Teilen Chinas fehlen sie schon jetzt in solchem Ausmaß, dass Blüten aufwendig von Menschen per Hand bestäubt werden müssen.

Ohne Bienen hätten wir viele unserer leckeren Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Birnen, Kirschen oder Zucchini nicht mehr. Dies wurde den Kindern an dem Greenpeace Stand erklärt, bevor sie sich einen Bienenhut aufsetzten und auf den Parcours durch das Maisfeld machten. Sehr zur Freude der beobachtenden Eltern. Mit dem Pollen am Pinsel, der am Anfang des Slaloms in Form von Pigmenten aufgenommen wurde, bestäubten sie am Ende des beschwerlichen Weges symbolisch die selbstgebastelten Blüten.

Die Aufgaben der Biene sind eben nicht so einfach und sowohl die Honig-, wie die Wildbiene, als auch alle anderen Insekten sind für uns unverzichtbar.

So können Sie den Bienen helfen

biohoffest4Sie können den Bienen helfen, indem sie Obst und Gemüse aus biologischem Anbau kaufen. Denn nur beim Anbau von Bioprodukten dürfen keine chemischen Pestizide eingesetzt werden. Achten sie darauf, welche Chemikalien sie für den Einsatz ihrer Balkon- oder Gartenpflanzen kaufen, falls sie nicht gänzlich auf sie verzichten können. Giftige Neonicotinoide sind z.B: Imidacloprid, Clothianidin, Thiamtetoxam oder Friponil.

Fordern Sie hier Landwirtschaftsminister Schmidt dazu auf, die Anwendung von bienengefährlichen Agrargiften zu verbieten.