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Anti-Kohle-Menschenkette in der Lausitz

Anti-Kohle-Menschenkette in der Lausitz

IMG_8434In der Lausitz, an der polnisch-deutschen Grenze, spielt sich eines der größten Umweltverbrechen Europas ab. Der schwedische Konzern Vattenfall plant auf deutscher Seite weitere Braunkohletagebaue. Damit würden die Kraftwerke der Region, die zu den schmutzigsten Europas zählen, bis über das Jahr 2050 hinaus klimaschädliche Braunkohle verbrennen. Greenpeace Berlin demonstrierte mit vielen anderen tausend Aktivisten gegen den Weiterbetrieb der Braunkohlekraftwerke.

Mehr als 7500 Menschen kamen aus ganz Europa in die Lausitz, jedoch allein mehr als 1000 aus Berlin. Damit zeigt die Hauptstadt, dass sie keine Braunkohle mehr will, sondern Brandenburg und den Spreewald lieber als Ausflugsziel erhalten möchte.

IMG_8508Am 23.08. um genau 14:00 Uhr stand die Menschenkette geschlossen von Grabice in Polen quer durch die Neiße nach Kerkwitz in Deutschland. Trotz des wechselhaften Wetters und der nassen Füße einiger Aktivisten in der Neiße war die Stimmung sehr positiv. Allen war klar das an diesem Tag ein deutliches Zeichen gegen die Braukohle gesetzt wurde.

Das Problem

IMG_8460Die aktuelle Diskussion über die Pläne der großen Energieversorger, ihre Atomgeschäfte samt aller Milliardenrisiken dem Bund zu übertragen, unterstreicht das Problem der Folgekosten gefährlicher und schmutziger Energieprojekte. Auch der Abbau von Braunkohle zieht Folgekosten in Milliardenhöhe nach sich. Für einen großen Teil dieser Kosten, etwa das dauerhafte Absenken des Grundwassers oder mögliche Erdrutsche, kommen die Betreiber in der Regel nicht auf. Dies hat kürzlich das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) in einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie untersucht.

Braunkohle ist von gestern!

IMG_8519Im Tagebau Welzow-Süd II bei Cottbus will der schwedische Kohlekonzern Vattenfall ab dem Jahr 2027 weitere etwa 200 Millionen Tonnen Braunkohle abbaggern. Mehr als 800 Menschen müssten dafür umgesiedelt werden – die meisten gegen ihren Willen. Linke-Umweltministerin Anita Tack hat in einem Gutachten bestätigen lassen, dass die Braunkohle aus Welzow-Süd II für die Energieversorgung Deutschlands nicht gebraucht wird. Deutschland kann seine selbstgesteckten Klimaziele nur ohne weitere Tagebaue erreichen. Dennoch unterstützt ihr Parteikollege, Wirtschaftsminister Ralf Christoffers, Vattenfalls Tagebaupläne.