Ministerpräsidenten erhalten den Plan zur Energiewende

Greenpeace Berlin begleitet Energiegipfel und mahnt: „Energiewende jetzt!“

Anlässlich des Energiegipfels demonstrierte Greenpeace Berlin zusammen mit campact! vor dem Kanzleramt. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer kamen mit den Kanzlerin zusammen, um über Deutschlands zukünftige Energiepolitik zu beraten. Unterstützt wurde die Berliner Gruppe dabei vom Geschäftsführer von Greenpeace International, Kumi Naidoo.

Die Greenpeace Gruppen der Landeshauptstädte aller Ländern hatten am Tag zuvor ihren Ministerpräsidenten den von Greenpeace gerade vorgestellten Plan zur Energiewende überreicht. In Berlin hatte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit persönlich keine Zeit, trotzdem überreichte Greenpeace Berlin den Plan am Roten Rathaus einer Vertreterin.

Die Greenpeace-Studie zeigt, dass ein Ausstieg aus der Atomenergie bis 2015 möglich ist, und das, ohne neue Kohlekraftwerke bauen zu müssen. Negative Folgen für die Stromversorgung und die Energiekosten sind dabei nicht zu befürchten. Die Sicherheit der Bevölkerung ist über die Interessen der Atomkonzerne zu stellen und die Länderchefs müssen sich am Machbaren und am Willen ihrer Bürger orientieren.

Wenn die 17 deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, müssen Kraftwerkskapazitäten von 21.000 Megawatt ersetzt werden. In jahres- und kraftwerksgenauen Berechnungen legt Greenpeace dar, wie dies in jedem Jahr und zu jeder Zeit ohne Stromimporte gewährleistet werden kann. Die Basis der Berechnungen sind Zahlen aktueller Kraftwerksplanungen des Bundesverbands für Energiewirtschaft.

Der zu ersetzende Strom kommt überwiegend aus Windstrom- und Solaranlagen sowie geplanten und schon im Bau befindlichen Gaskraftwerken, der Brückentechnologie für eine Energieversorgung ohne Atomkraft und Kohlekraft. In Berlin müssten zwei Gaskraftwerke in Betrieb genommen werden: das Kraftwerk Lichterfelde sollte 2014 ans Netz gehen und das Kraftwerk Klingenberg im Jahr 2016.

Die Berechnungen haben zudem ergeben, dass weniger Kohlekraftwerke benötigt werden als zur Zeit im Bau und in Planung sind.  Zusätzliche Kohlekraftwerke werden nicht gebraucht, ab 2013 kann sogar mit der Abschaltung alter, besonders klimaschädlicher Kohlekraftwerke begonnen werden.

Die sieben ältesten AKW und Krümmel können abgeschaltet bleiben, Neckarwestheim 2 kann 2011 stillgelegt werden und zwischen 2012 bis 2015 können jedes Jahr zwei weitere Reaktoren vom Netz gehen. Das letzte AKW würde 2015 abgeschaltet werden. Dies ist möglich, weil im bestehenden Kraftwerkspark Überkapazitäten bestehen und bereits 20 neue Erdgaskraftwerke und 10 Windparks auf dem Meer in Bau und Planung sind.

Weitere Informationen und den Plan finden Sie auf greenpeace.de