25 Jahre Tschernobyl: Trommeln gegen das Vergessen

Anlässlich der schweren Atomkatastrophe in Tschernobyl  am 26. April 1986 um 0:23 Uhr MEZ erinnert Greenpeace Berlin zusammen mit den Solar Drums auf dem Pariser Platz an das Unglück.

Bereits am 25. April 2011 um 17:30 Uhr ertönten die ersten Trommeln mit mahnenden Parolen und folgten im stündlichen Takt bis in die späten Abendstunden.  Mit fackelnden Sticks wurde auf Atomfässer für die Energiewende gefeuert. Brennende Grabkerzen symbolisierten im roten Licht das Atomzeichen, welches für die Radioaktivität,  Angst und folgenschwere Zerstörung steht.  25 kleine Lichter in Mitten des Atomzeichens ließen die zahlreich stehen gebliebenen Passanten wissen, dass auch nach 25 Jahren die Katastrophe von Tschernobyl nicht vergessen ist.
Die SolarDrums wurden von der Samba Gruppe „Bloco Explosao“ und den Taiko-Trommlerinnen von „Rasa Daiko“ unterstützt. Der beeindruckende Auftritt der Trommlerinnen von „Rasa Daiko“, die auf japanischen Taiko-Trommlen spielten, erinnerte intensiv an den kulturellen Reichtum Japans, das von einer Dreifachkatastrophe heimgesucht wurde.

“Nach dem zweiten Super-Gau in nur 25 Jahren wird das Risiko durch Atomkraftwerke überdeutlich. Der Ausstieg aus dieser Bedrohungstechnologie muss endlich konsequent vollzogen werden” sagt Claudia Maiwald von den SolarDrums.

Im Vordergrund des Brandenburger Tors mahnte in großen schwarzen Buchstaben auf gelben Transparenten, das Tschernobyl nicht das erste und auch nicht das letzte Unglück in  einem Atomkraftwerk war.  Demonstrativ hat Greenpeace Berlin die Zeitreihe der Atomunfälle in Kraftwerken beginnend mit 1979 in Harrisburg, 1986 in Tschernobyl, 2011 in Fukushima und 20xx mit Fragezeichen fortgeführt.  Atomkraft ist nicht durch Menschen beherrschbar wie auch die zahlreichen Zwischenfälle in deutschen Kraftwerken stets bewiesen haben.  Die Katastrophen wie in Tschernobyl und gerade mal 25 Jahre später in Fukushima haben ungeahnte, schwerwiegende und langjährige, nicht absehbare Folgen für den Menschen und die Natur. Es wird deutlich, dass Deutschland die Energiewende sofort braucht.
Daher konnte jeder Bürger die neue Petition „Deutschland ist erneuerbar, Frau Merkel“ unterschreiben und seiner Stimme Gehör verschaffen, denn jede Stimme hat ein Gewicht und zählt. In den typisch grünen Jacken waren die Aktiven von Greenpeace Berlin in der Menge unterwegs, um die Menschen aufzuklären, zu informieren, Gespräche zu führen und Unterschriften für die Petition zu sammeln.
Alle die noch nicht unterschrieben haben, aber ihre Stimme nicht verstummen lassen wollen, können dies hier online nachholen.
Wie der Ausstieg vor allem technisch vollzogen werden kann, wenn der politische Wille erst einmal da ist und wie Deutschland seine Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen sicherstellen kann zeigt “Der Plan” von Greenpeace.
Die sieben ältesten AKW und der Pannenmeiler Krümmel können abgeschaltet bleiben. Das in einem Erdbebengebiet liegende AKW Neckarwestheim 2 kann noch dieses Jahr stillgelegt werden und zwischen 2012 bis 2015 können jedes Jahr zwei weitere Reaktoren vom Netz gehen. Das letzte AKW würde 2015 abgeschaltet werden. Dies ist möglich, weil im bestehenden Kraftwerkspark Überkapazitäten bestehen und bereits 20 neue Erdgaskraftwerke und 10 Windparks auf dem Meer in Bau und Planung sind.
Mehr Informationen über Tschernobyl erhalten sie aktuell auf greenpeace.de.