Atomkraft bleibt gefährlich

Greenpeace Aktivisten demonstrierten heute vor der US-Amerikanischen Botschaft, um an den Unfall im Atomkraftwerk Three Mile Island vor 31 Jahren zu erinnern.

Die Aktivisten stellen mit Grablichtern ein Atomzeichen nach. Damit werden Sie auch noch am 28. März auf die tödlichen Gefahren der Atomkraft hinweisen.

Three Mile Island ist eine Insel im Susquehanna River, unweit von Harrisburg, der Hauptstadt des US-Amerikanischen Bundesstaates Pennsylvania. Im Jahr 1978 ging auf Three Mile Island ein zweiter Reaktorblock ans Netz; der erste lieferte schon seit 1974 Strom. Nach der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre schien Atomkraft die Lösung des Energieproblems in den USA zu sein. Die Ereignisse des 28. März 1979 sollten ein anderes Bild zeichnen.

Technisches Versagen und Fehleinschätzungen der Kraftwerkstechniker führten zu einer partiellen Kernschmelze im erst ein Jahr alten Reaktorblock 2. Die Bewohner der Region entgingen damals nur um Haaresbreite einer nuklearen Katastrophe.

Der Gau im Atomkraftwerk Three Mile Island 2 sollte in die Geschichte der USA eingehen und läutete einen Wendepunkt in der Atomenergienutzung ein. Seit diesem schwerwiegenden Zwischenfall war in den USA kein Neubau von Atomkraftwerken mehr veranlasst worden.

Obama setzt wieder auf Atomkraft

Die Vorfälle von damals sind heutzutage von besonderer Aktualität. Neben vielen anderen Ländern überlegen auch die USA in Zeiten des Klimawandels wieder vermehrt auf die Nutzung der Atomkraft zu setzen. Präsident Barack Obama hat erst im letzten Monat verkündet, dass er den Bau neuer Atomkraftwerke in den USA befürwortet und auch finanziell unterstützen möchte. Genau wie vor 31 Jahren spielt die Unabhängigkeit von nicht heimischen Energiequellen dabei eine entscheidende Rolle.

Dabei handelt es sich um ein gefährliches Spiel mit der Zeit, denn das Szenario von Harrisburg kann sich jederzeit wiederholen. Darüber hinaus ist eine vernünftige Endlagerung radioaktiver Abfälle nach wie vor nicht gewährleistet.

Greenpeace fordert:

  • Keine neuen Atomkraftwerke, nicht in den USA oder anderswo
  • Echter Klimaschutz durch den Ausbau Erneuerbarer Energien
  • Das Festhalten am Atomausstieg in Deutschland

Weiterführende Informationen zum Atomunfall in Harrisburg:
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/090326_Hintergrundpapier_Harrisburg.pdf