Walgesänge am Hackeschen Markt

Ein Hörzelt mitten im Trubel am Hackeschen Markt. Wer bei 30 Grad  Außentemperatur dem Einkaufsstress entfliehen wollte, konnte das dank emsig gegen den Walfang engagierter Greenpeacerinnen und Greenpeacer an diesem Samstag tun.

Mit dieser ungewöhnlichen Aktion warb die Greenpeace Gruppe Berlin für einen Stopp des Walfangs im Südpolarmeer und die Einrichtung eines Schutzgebietes im Südatlantik. Nach dem Genuss der Walklänge konnten sich die Berlinerinnen und Berliner mit ihrer Unterschrift für den Schutz der bedrohten Meeresriesen einsetzen und den dänischen Umweltminister zur Einrichtung eines Walschutzgebietes auffordern. Derzeit trifft sich die Internationale Walfangkommission (IWC) in Santiago de Chile, um über künftige Fangquoten und den Schutz der Wale zu beraten.

Viele Walarten sind weiterhin vom Aussterben bedroht und ihr konsequenter Schutz ist dringend notwendig. Die dänische Regierung hat sich in den vergangenen Jahren gegen ein Schutzgebiet im Südatlantik ausgesprochen und argumentiert damit, die Bevölkerungsinteressen zu vertreten. Damit isoliert sich Dänemark innerhalb der EU als Walfangbefürworter. Europa muss für den Schutz der Wale mit einer Stimme sprechen.

Bis 2001 zählte Dänemark zu den Walfanggegnern. Mit dem damaligen Regierungswechsel jedoch änderte sich die dänische Position in der IWC. Das Land wechselte ins Lager der Walfangbefürworter. Dies zeigte sich auch im dänischen Abstimmungsverhalten zur Ausweisung des südatlantischen Walschutzgebietes: Bei allen sechs Abstimmungen der vergangenen Jahre stimmte die dänische Delegation dagegen. Auf Antrag Brasiliens wird das Schutzgebiet in diesem Jahr nun erneut vorgeschlagen.

Greenpeace kämpft seit 1972 für den Schutz der Wale und gegen den kommerziellen Walfang. Auch in diesem Jahr wurden erneut Hunderte Großwale im antarktischen Schutzgebiet sinnlos abgeschlachtet. Die japanische Regierung rechtfertigt ihre Jagd mit einem Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken. Sie ignoriert jedoch das Fangmoratorium der IWC von 1982 und missachtet das antarktische Walschutzgebiet. Dabei kann sie sich der Unterstützung Dänemarks sicher sein.

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