Strahlquell aus Gorleben

…der erfrischend andere Genuß.

Die Greenpeace-Gruppe Berlin warnt heute am Reichstagsgebäude (Süd-Ost-Ecke) vor den Risiken für das Grundwasser, die vom geplanten Atommüll-Endlager im Salzstock Gorleben in Niedersachsen ausgehen.Die 5 Aktivisten verteilen ab 8:30 Uhr umetikettiertes Mineralwasser an die Bundestagsabgeordneten. Die Marke: „Strahlquell aus Gorleben“.Der Salzstock Gorleben birgt die Gefahr, dass Atommüll langfristig frei gesetzt wird und in Kontakt mit dem Grundwasser tritt. Schon in drei Tagen wird mit dem nächsten Castor-Transport nach Gorleben gerechnet.

Gorleben ist aus politischen, nicht aus Sicherheitsgründen als Endlager-Standort ausgewählt worden, kritisiert Benjamin Meichsner von der Greenpeace-Gruppe Berlin. Der Salzstock ist geologisch für die Lagerung von Atommüll völlig ungeeignet. Die Bundesregierung muss diesen Standort endlich aufgeben.

1977 hatte der damalige Ministerpräsident von Niedersachsen, Ernst Albrecht (CDU), Gorleben als möglichen Endlagerstandort ins Spiel gebracht – wegen seiner Lage dicht an der Grenze zur DDR. Schon 1981 stellten Wissenschaftler bei ersten Untersuchungen fest, dass sich über dem Gorlebener Salzstock keine durchgehende wasserdichte Tonschicht befindet. Das heißt: Es gibt keine schützende Barriere zwischen Salz und Grundwasser.

Atomindustrie und Politik halten dennoch bis heute am Standort fest.
Sie schaffen Tatsachen: Direkt über dem Salzstock wurde 1995 ein oberirdisches „Zwischenlager“ für Atommüll in Betrieb genommen. 32 Behälter mit hoch radioaktiven Abfällen wurden seitdem dort eingelagert. Im Zwischenlager muss der Atommüll rund 40 Jahre lang abkühlen, anschließend soll er in ein Endlager. Ein solches ist aber bis heute weltweit nicht gefunden.

Wir brauchen endlich eine Lösung für das Atommüllproblem, so Benjamin Meichsner. SPD und Grüne dürfen das nicht länger vor sich herschieben. Mit der „Strahlquell“-Aktion ruft Greenpeace das Thema wieder in Erinnerung.

Und fordert: Die Politiker sollen sich dafür einsetzen, dass der Bundestag endlich einen gesetzlichen Rahmen schafft, damit der Atommüll in Zukunft vernünftig entsorgt wird.