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Bio-Lebensmittel in öffentlichen Kantinen

Bio-Lebensmittel in öffentlichen Kantinen

Am 12.10.2019 waren wir am U-Bahnhof Schönhauser Allee und machten im Rahmen eines deutschlandweiten Gruppenaktionstages von Greenpeace darauf aufmerksam, dass unsere hiesige Massentierhaltung massiv zur Zerstörung der Wälder in Südamerika beiträgt.

Soja, mit dem hierzulande Schweine, Rinder und Hühner gefüttert werden, stammt zum überwiegenden Teil aus Ländern wie Brasilien. In diesem Jahr sind erneut zahlreiche unersetzbare Waldgebiete Brandrodungen, illegalen Abholzungen und unkontrollierten Bränden zum Opfer gefallen. Das führt dazu, dass kostbare Natur zerstört und die Lebensgrundlage indigener Völker massiv bedroht werden. Und es verschärft durch den Verlust von gespeichertem Kohlenstoff auch die Klimakrise. Deshalb fordern wir einen deutlich reduzierten Fleischkonsum mit Fleisch aus nachhaltigen Quellen. Dafür sollen Unternehmen in Zukunft durch ein Lieferkettengesetz dazu verpflichtet werden, alle Aspekte ihrer Produktion transparent zu machen. Dazu haben wir Unterschriften gesammelt. Die Petition kann man auch online unterstützen: Hier klicken.

Nicht nur der einzelne kann durch seine Ernährung etwas für den Umwelt- und Tierschutz tun. Für den Bund sowie die deutschen Städte und Gemeinden gibt es einen wichtigen Hebel, um etwas gegen die umweltzerstörerische Produktion von Billigfleisch zu unternehmen. Die öffentlichen Kantinen haben durch ihre große Nachfrage einen erheblichen Einfluss auf den Markt. Sämtliche öffentlichen Essensausgaben sollten innerhalb weniger Jahre ihr Angebot vollständig auf Bio-Produkte umstellen. Der Anteil der Fleischgerichte auf den Speiseplänen der Kantinen von Behörden, Ministerien und Kitas muss zudem deutlich sinken. Dafür müssen zu Beginn Investitionen gemacht werden. Doch auf lange Sicht wird das Essen nicht teurer. Das beweisen genügend Küchen, die ihre Lebensmittel schon vollständig auf Bio umgestellt haben. Unsere Idee ist, weniger aber qualitativ besseres und gesünderes Fleisch anzubieten.
Der Berliner Senat ist hinsichtlich dieses Themas bereits in Aktion getreten. In öffentlichen Kantinen gibt es einen verpflichtenden Bio-Anteil von 15%. In zehn Jahren soll dieser auf 50-60 % erhöht werden. Ein konkreter Aktionsplan wurde aber noch nicht entworfen. Wir sind der Meinung, dass sich Berlin durchaus etwas ehrgeizigere Ziele setzen darf und in unter 10 Jahren auch 100 % Bio schaffen kann.