Autofreie Friedrichstraße für Mensch und Klima
Am Samstag den 15.12. wurde die Friedrichstraße zeitweise für den Autoverkehr gesperrt, um den Passant*innen zu zeigen, wie lebenswert und einladend eine autofreie Friedrichstraße sein kann. Die Initiative „Stadt für Menschen“ hatte von 13 bis 15 Uhr mitten auf der Friedrichstraße eine Demo angemeldet und den Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Taubenstraße sperren lassen.
Auch Greenpeace Berlin war mit Bannern wie „Sichere Radwege für Kinder!“ und einem Infostand vor Ort, um auf die dringende Notwendigkeit einer Verkehrswende für das autogerechte Berlin aufmerksam zu machen. Außerdem wurden sogenannte „Gehzeuge“ aufgebaut, welche in Form gelber Holzrahmen mit der eingenommenen Fläche eines Autos eindrucksvoll zeigen, wie groß der Flächenverbrauch parkender PKW ist. Diese stehen täglich 23 Stunden herum und verstopfen damit die Innenstädte. Dazu stammen 17,8 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland aus dem Verkehrssektor, wozu der motorisierte Individualverkehr maßgeblich beiträgt.
Gerade die Friedrichstraße ist stark vom Durchgangsverkehr betroffen, diskriminiert den Rad- und Fußverkehr und erliegt regelmäßig einem Verkehrskollaps.
Greenpeace fordert drastische Maßnahmen im Verkehrssektor, um der Klimabelastung und der Verschmutzung der Städte entgegenzuwirken. So sollen bis 2035 die Wege mit dem Auto halbiert, die Anteile des öffentlichen Verkehrs und des Fahrrades verdoppelt werden und die bundesweite PKW-Dichte pro 1000 Einwohnende von 451 auf 200 PKW reduziert werden.
Speziell in Berlin fordert Greenpeace von der Politik, das im Juni 2018 beschlossene Mobilitätsgesetz entschieden umzusetzen und nicht an alten Mustern festzuhalten. Dieses sieht eine verbindliche Förderung des Rad- und Fußverkehrs und von öffentlichen Verkehrsmitteln vor und soll gleichzeitig die vorherrschende Bevorzugung des PKW-Verkehrs regulieren.