#BerlintoCOP23: Schickt eure politischen Forderungen an die Weltklimakonferenz
Was genau wird bei der COP23 eigentlich verhandelt und wie steht es um den Klimaschutz in Deutschland und speziell in Berlin? Darüber informiert euch Greenpeace Berlin am 11.11 vorm Zoopalast.
Außerdem wollen wir mit euch unsere Forderungen nach mehr Klimaschutz direkt nach Bonn schicken. Auf einer interaktiven Social Media Wall könnt ihr ein starkes Signal zu den Delegierten der COP23 senden.
Zeit: 11.11, 14-18 Uhr
Ort: Breitscheidplatz, vor dem Kino Zoopalast
Planet Earth First: Wir brauchen eine wirksame Klimaschutzpolitik
Die Weltklimakonferenz 2017 findet vom 6. bis 17. November in Bonn unter der Präsidentschaft der vom steigendem Meeresspiegel bedrohten Fidschi-Inseln statt.
Die Delegierten der diesjährigen UN-Klimakonferenz (Conference of the Parties-COP23) werden die Details zur Anwendung des Paris-Abkommens von 2015 verhandeln.
Mit dem Pariser Abkommen bekennt sich erstmalig die Weltgemeinschaft völkerrechtlich verbindlich zu dem Ziel, die durchschnittliche, globale Erderwärmung auf weit unter 2°C – möglichst auf 1,5°C – gegenüber voridustriellem Niveau zu begrenzen. Steigen die Treibhausgas-Emissionen weiter wie bisher, so ist in den kommenden 100 Jahren eine Erderhitzung um bis zu 5°C zu erwarten, was ungefähr dem Temperaturunterschied zwischen der letzten Eiszeit und heute entspricht.
Was bedeutet das 1,5° bis 2° C-Ziel?
Auf der Weltklimakonferenz in Paris wurde das Ziel vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen. Der konkrete und überprüfbare Weg dorthin ist das Thema der laufenden Weltklimakonferenz, da oft länderbezogene Ziele noch fehlen und bisherige Maßnahmen, z.B. in Deutschland, noch lange nicht ausreichen.
Auch ein Temperaturanstieg um mehr als 1,5°C hätte schon drastische Folgen: Etwa die Erhöhung der Meerespiegel durch das Schmelzen der Gletscher, Verschärfung von Wassermangel und Artensterben. Bei einer Erderwärmung von mehr als 2°C sagen Klimawissenschaftler das Überschreiten von Kipppunkten voraus, die den Prozess unumkehrbar machen.
Euer Beitrag für den Klimaschutz
Zwar werden die Leitplanken für die Klimapolitik auf der politischen Ebene bestimmt. Dennoch können auch Sie zum Klimaschutz beitragen.
Hier nur wenige Beispiele:
- Viel Energie durch bewusstes Heizen einsparen.
- Mit der Bahn statt mit Flugzeug oder Auto verreisen.
- Kürzere Wege in der Stadt mit Rad oder ÖPNV erledigen.
- Zu einem 100% grünen
- Stromanbieter wechseln.
- Euren Fleischkonsum halbieren.
Klima- oder Kohlekanzlerin? Wie steht es in Deutschland um den Klimaschutz?
Zwar hat sich Deutschland bisher auf internationaler Ebene stets zu ehrgeizigen Klimazielen bekannt, national ist aber viel zu wenig passiert. So wird Deutschland seine Klimaziele für 2020 – die CO2 Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken – weit verfehlen. Bisher hat Deutschland erst 27,6 Prozent Einsparung erreicht.
Ein wesentlicher Grund ist das Festhalten an der Kohle. So werden noch immer 44 Prozent des Stroms in Kohlekraftwerken erzeugt. Um seine nationalen und internationalen Verpflichtungen einzuhalten, muss Deutschland bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen. Besonders dreckige Braunkohlekraftwerke müssen schnellstmöglich stillgelegt werden.
Etwa ein Fünftel der deutschen Treibhausgasemissionen entfallen auf den Verkehrsbereich. Statt zu sinken sind die Emissionen seit 1990 sogar gestiegen. Ein erster Schritt zu einem klimaverträglicheren Verkehrssystem soll der Ausbau der Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energien sein.
Berlin
Auch Berlin braucht eine Energie- und Verkehrswende. Mit nur 6,7 Prozent erzeugtem Öko-Strom ist Berlin bei Erneuerbaren Energien Schlußlicht unter den Bundesländern.
Daneben gehört die Wärmeerzeugung für den privaten und gewerblichen Bereich zu den größten CO2-Emittenten. Nach dem Beispiel von Baden-Württemberg sollte Berlin ein Gesetz zum Ausbau erneuerbarer Energien beschließen, mit dessen Hilfe auch die Wärmeerzeugung bis 2040 auf erneuerbare Energieträger (Biomasse, Solarthermie, Geothermie) umgestellt wird.
Überfällig ist auch eine Verkehrswende in Berlin. Die Treibhausgasemissionen durch Verbrennungsfahrzeuge sind immens.
Deshalb brauchen wir eine saubere Mobilität: Mehr und bessere Radwege, einen nachhaltigen ÖPNV und elektrische Carsharing-Angebote.
Greenpeace fordert:
- Reduzierung der bundesweiten CO2-Emissionen um 40 Prozent bis 2020
- Ein Kohleausstiegsgesetz, mit Einhaltung der Klimaziele für das Jahr 2020 sowie komplettem Ausstieg bis 2030
- Konsequente Umsetzung der Energiewende, einschließlich des Ausbaus erneuerbarer Energien
- Keine Neuzulassungen von PKWs mit Verbrennungsmotor ab 2025
- Fahrverbote für schmutzige Diesel in Städten
- Verkehrswende in Städten durch Ausbau des Rad- und öffentlichen Nahverkehrs sowie Umsetzung alternativer Mobilitätskonzepte