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Berlin feiert den KleiderWandel  – Die Kleidertauschparty im Haubentaucher

Berlin feiert den KleiderWandel – Die Kleidertauschparty im Haubentaucher

siebdruck kleiderwandel 11.6.

Am Samstag, den 11. Juni richteten Greenpeace Berlin, Inkota und die CleanClothesCampaign bei strahlendem Sonnenschein ihre bisher größte Kleidertauschparty aus. Mehr als 1100 Tauschbegeisterte strömten in den Haubentaucher, den diesjährigen Veranstaltungsort in der Revaler Straße 99. Unterlegt von guter Musik, brachten die Besucher ihre Kleidungsstücke mit und suchten sich im Gegenzug andere aus. Daniel, einer der Geschäftsführer des Clubs, war von Anfang an von der Idee begeistert, unterstützte die Organisatoren nach Kräften und war so einer der Garanten für den Erfolg dieser Party.
Auf mehreren hundert Quadratmetern waren überall Kleiderständer mit unterschiedlichen farbenfrohen Sachen, von Hosen und T-Shirts bis zu Accessoires und Schmuck für Kinder und Erwachsene. Doch das war noch nicht alles, was die Kleidertauschparty zu bieten hatte: Es gab ein Repaircafé, bei dem kleine Ausbesserungsarbeiten an eigener Kleidung vorgenommen werden konnten, man konnte seine Kleidungsstücke mit einem schicken Nachhaltigkeitsaufnäher versehen, an Upcyclingworkshops von BunnyMission.org teilnehmen, durch Siebdruck Beutel und schlichte Shirts von Lysergic verschönern und für die Kleinen gab es eine Spielecke mit Kinderschminken.

jazz band kleiderwandel

Die Themen Detox und Konsum konnten den Besucher*innen mal auf eine etwas andere, lockerere und kreativ-witzige Weise näher gebracht werden. Zum einen stellten Greenpeace und Inkota einen improvisierten Catwalk auf die Beine. Dabei posierten die Ehrenamtlichen der beiden Organisationen mit ihren neu getauschten Sachen und Sprechblasen, die zu besseren Arbeitsbedingungen in der Produktion und fairen Löhnen aufrufen. Sehr beliebt war die Versteigerung von Boxershorts, die Justin Bieber’s Calvin-Klein-Werbung ironisierte, in der er angibt jeden Tag eine neue Unterhose zu tragen. Auch Kultur fehlte nicht im Programm: Es gab eine Live Jam Jazz Session und später legten die Discjockeys Nagababa und Moped2000 auf.

Der Anlass für die Veranstaltung war nicht nur, einen wunderbaren Nachmittag zu verbringen, sondern den KleiderWandel voranzubringen. Greenpeace Berlin und Inkota wollten den Besucher*innen ermöglichen, Teil einer neuen Bewegung zu werden: Kleidung wieder mehr wert zu schätzen. Was vielen Menschen nicht so bewusst ist, ist dass zahlreiche umweltschädigende Gifte der Textilproduktion die Natur zerstören und dass mit jedem neuen Hemd Chemikalien die umliegende Landschaft nachhaltig schädigen. Dazu kommt, dass diejenigen, die unsere Kleidung, zum Beispiel in Bangladesch herstellen unter menschenverachtenden und gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen. Damit das T-Shirt günstig zu erwerben ist, werden bei der Produktion Abstriche gemacht. Somit sehen sich die Arbeiter täglich mit minimalem Lohn, starker Gesundheitsgefährdung und mangelnden Sicherheitsvorkehrungen konfrontiert. Was dringend benötigt wird, ist eine Veränderung der Beziehung zur Kleidung, ein Bewusstsein dafür, was man kauft und welche Auswirkungen ein solcher Kauf mit sich trägt, kurz: ein Kleiderwandel.

kleiderwandel 11.6.

Der KleiderWandel bedeutet, achtsam mit Kleidung umzugehen. So gilt es, beim Kauf nachhaltig produzierte Kleidung zu wählen oder – noch besser – nicht immer Neues zu kaufen, sondern zu tauschen oder Second-Hand-Stücke zu erwerben. So konnte man von der diesjährigen Party mit viel Inspiration, schönen neuen Kleidern und dem Gefühl, zum Erhalt der Natur etwas beigetragen zu haben, nach Hause gehen.

Weiterführende Infos:

https://www.greenpeace.de/konsumbotschaft

http://www.inkota.de/themen-kampagnen/soziale-verpflichtung-fuer-unternehmen/kampagne-fuer-saubere-kleidung