Welle machen
Am Sonntag, den 22.5.2016 versammelten sich etwa 500 Menschen nach dem Motto „Welle machen für Meere ohne Plastikmüll“ vor dem Brandenburger Tor. Sie knüpften wiederverwendbare Einkaufsnetze aus biologisch abbaubarem Material und demonstrierten so wie ein Einkauf ohne Plastiktüte funktionieren kann. Die Plastiktüten sind nur ein Teil der bis zu 13 Millionen Tonnen Kunststoff, der jährlich in die Ozeane gelangt. Dieser Plastikmüll kann für Meerestiere tödlich sein. Sie strangulieren sich daran oder verwechseln Plastik mit Nahrung. Die Tiere können verhungern, da Plastik ihre Mägen verstopft. Dieses Schicksal erleiden jährlich z.B. eine Million Seevögel.
Plastik ist im Meer nicht biologisch abbaubar. Es zerfällt lediglich in immer kleinere Partikel. Dieses sogenannte Mikroplastik wird beispielsweise von Meerestieren verschluckt und landet so in der Nahrungskette. Die im Plastik enthaltenen Giftstoffe reichern sich im Fettgewebe an und schaden Tieren und Menschen. Jährlich gehen in Deutschland etwa sechs Milliarden Plastiktüten über die Ladentheke. Dazu kommen die meist kostenlosen dünnwandigen Einwegplastikbeutel, etwa für Obst und Gemüse.
Eine freiwillige Verpflichtung ist zu wenig
Was macht die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks? Sie hat mit dem Handel eine völlig unzureichende freiwillige Verpflichtung zur Reduktion vereinbart. Dabei haben andere Länder schon gehandelt. In Italien und Ruanda wurde ein Plastiktüten-Verbot eingeführt. Greenpeace fordert, dass Deutschland nachzieht. Darüber hinaus braucht Deutschland ein Konzept zur Reduktion von Plastikmüll.