Artikel
Make Peace not War

Make Peace not War

Greenpeace Berlin und UNICEF hatten am 08.05.2016 um 13.30 Uhr zu einem Menschenbild auf dem Pariser Platz in Form eines „Peace“-Zeichens eingeladen. An diesem Tag jährte sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 71-sten Mal. Das Weltgeschehen wird immer noch von Kriegen und Gewaltkonflikten beherrscht. Die Veranstaltung sollte auf die folgenden vier Themen aufmerksam machen:

Migration, Klimawandel und Krieg

Werden Lebensgrundlagen durch anhaltende Dürre, Artensterben oder steigende Meeresspiegel vernichtet, so sind die Betroffenen gezwungen, eine neue Heimat zu suchen. Die Beziehung zwischen Klimawandel und Migration wird durch Verknüpfungen mit Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Armut und Regierungsführung verkompliziert. Die Schwere der Umweltveränderungen hat aber wachsenden Einfluss darauf, wie viele Menschen sich auf den Weg machen, sowie darauf, wohin und wie weit sie ziehen. Klimaschutz bedeutet daher auch Heimat zu bewahren.
Der Klimawandel kann sogar Konflikte verschärfen. So hat der Treibhauseffekt in Syrien 2007-2010 zu einer extremen Trockenheit geführt, die die Existenzgrundlage der bäuerlichen Bevölkerung vernichtete. Ca. 1,5 Millionen Menschen flüchteten in die Städte, die bereits durch Flüchtlinge aus dem Irak belastet waren. Das verschärfte die inneren Spannungen. 2011 begannen die Proteste, die zum Bürgerkrieg führten. Ergo: Klimaschutz ist auch Friedenssicherung.

20160508_0504 neu

Uranmunition

Uranmunition wurde bereits von den USA und Großbritannien im zweiten und dritten Golfkrieg, in Bosnien, Serbien, dem Kosovo und in Afghanistan eingesetzt. Uranmunition besitzt eine höhere Dichte und daher Durchschlagskraft gegenüber Projektilen aus anderen Schwermetallen und explodiert zusätzlich beim Aufprall, wodurch radioaktiver und chemisch toxischer Staub entsteht. Die getroffenen Fahrzeuge, Waffen und Bauten sind dann verstrahlt und noch lange nach dem Waffeneinsatz gesundheitsgefährdend. Uranmunition schädigt und tötet wahllos und unverhältnismäßig sowohl Zivilist*innen als auch Soldat*innen und sollte deswegen international verboten werden.

UNICEF-Greenpeace-Friedenszeichen-Banner

Kindersoldaten

Kriege und Konfliktsituationen gehören zu den wichtigsten Gründen für eine Kindheit mit eingeschränkten Kinderrechten. Etwa 250.000 Kinder und Jugendliche müssen selbst in bewaffneten Gruppen dienen. Zwar hat das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention zum Verbot des Einsatzes von Kindern als Soldaten von 2002 dazu beigetragen, dass der Einsatz von Kindersoldaten international geächtet ist. Die Bundeswehr nimmt jedoch bis heute 17-jährige Freiwillige auf. UNICEF setzt sich deshalb für die Anhebung des Mindestalters auf 18 Jahre ein. Weiterhin hilft UNICEF ehemaligen Kindersoldaten durch medizinische und psychologische Hilfe sowie Schul- und Ausbildungsprogramme zurück ins Leben.

Flüchtlingskinder

Die meisten Flüchtlinge halten sich in Konfliktregionen auf. Allein im Nahen Osten leiden 14 Millionen Kinder und Jugendliche unter den Folgen der Konflikte in Syrien und Irak. Artikel 22 der UN-Kinderrechtskonvention garantiert Flüchtlingskindern die gleichen Rechte wie allen anderen Kindern, insbesondere Schutz und Unterstützung im Krieg und auf der Flucht. Neben den Nothilfeprogrammen in diesen Regionen, wirkt UNICEF aufgrund der langjährigen Erfahrung in Flüchtlingskrisen bei der Erarbeitung von verbindlichen Richtlinien zum Schutz von Frauen und Kindern in Erstaufnahmeeinrichtungen in Deutschland mit.

UNICEF und Greenpeace Berlin fordern:

• Kein Einsatz deutscher Waffen in Kriegs- und Krisengebieten
• Wahrung der Rechte von Kindern auch in Krisengebieten