Neunter Sternmarsch in der Lausitz
Traditionell findet am ersten Sonntag im neuen Jahr ein Sternmarsch der vom Braunkohletagebau bedrohten Dörfer Kerkwitz, Grabko und Atterwasch statt. Anstelle der Dörfer soll hier nämlich nach Plänen von Vattenfall die Erweiterung des Tagebaus Jänschwalde Nord entstehen. Rund 900 Einwohnern droht also die Abbagerung. Rund 800 Teilnehmer*innen versammelten sich deshalb dieses Jahr zum Sternmarsch. Zusammen mit unseren Kollegin*innen aus Potsdam und Cottbus gingen wir bei eisigen Temperaturen gegen diese sinnlose Zerstörung in der Lausitz auf die Straße. Aber natürlich geht es hier um viel mehr als „nur“ um die Abbagerung der Lausitzer Dörfer. Braunkohleverstromung hat im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen einen sehr hohen C02-Ausstoß. Außerdem werden durch sie giftige Chemikalien wie Quecksilber freigesetzt, nahelegende Flüsse mit Eisenoxid verockert und mit Sulfat stark belastet. Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht und die Landschaft nachhaltig geschützt werden kann, muss die schädliche Braunkohle im Boden bleiben.
Berliner Staatssekretärin nahm am Protest teil
Dieses Jahr war erstmals auch ein Mitglied der Berliner Landesregierung beim Sternmarsch dabei, die Staatssekretärin für Justiz und Verbraucherschutz, Sabine Toepfer-Kataw (CDU). Sie erklärte: „Eine Landesplanung, die Dörfer zerstört und unser Trinkwasser verdreckt und damit verteuert, kann es mit uns nicht geben.“
Während Teile der deutschen Politik also langsam Abstand von weiteren Tagebauplänen nehmen, sieht es auf polnischer Seite leider ganz anders aus. Im Gebiet um Gubin ist ein neuer Großtagebau geplant. Dagegen können noch bis zun 08.01.2016 Einwendungen geschrieben werden. Einen Musterbrief findet Ihr hier: http://www.kein-tagebau.de/images/_dokumente/gubin_musterbrief_151218.pdf