Fischproduktrecherche 2015
Im Herbst, zur alljährlich wiederkehrenden Fischprodukt-Recherche in Supermärkten waren diesmal wieder Greenpeace Ehrenamtliche in Filialen von zwei großen Ketten unterwegs. Sie kontrollierten bei EDEKA und der METRO genau, ob und wie alle Fischprodukte gekennzeichnet sind. Zu einer guten Kennzeichnung gehört der Name der Fischart, das Fanggebiet, die Fangmethode und eine Angabe, die eine Rückverfolgbarkeit der Herkunft des Fisches ermöglicht.
Fischratgeber
Aufgrund der gesammelten Daten und mit Hilfe von Wissenschaftlern bewertet Greenpeace Wildfischerei und Aquakultur auf ihre Nachhaltigkeit. Im aktuellen Fischratgeber kann man sich informieren, welche Fischarten noch empfehlenswert sind und von welchen man lieber die Finger lässt.
Gründe für einen Verzicht sind beispielsweise das Befischen von überfischten Beständen oder Fangmethoden die wertvolle Ökosysteme wie zum Beispiel Korallenriffe zerstören. Sogenannter Beifang ist ebenfalls kritisch. Als Beifang werden diejenigen Meerestiere bezeichnet, die zwar im Netz landen, nicht aber das eigentliche Fangziel gewesen sind. Der Beifang wird zum größten Teil schwerverletzt oder tot wieder über Bord geworfen. Bei Aquakulturen ist es problematisch, wenn wild gefangener Fisch als Futter verwendet wird.
Vermeiden sollten Verbraucher Arten wie Makrele, Aal und Rotbarsch. Unbedenklich ist beispielsweise der Karpfen. Mit einigen Ausnahmen empfehlenswert ist der Hering und der afrikanische Wels.
Die Fischbestände der Meere schrumpfen
Die industrielle Fischerei gefährdet die Weltmeere. Die Fischbestände unserer Meere schrumpfen dramatisch. Wenn wir so weitermachen, steht die langfristige Nutzung der Fischbestände auf dem Spiel. Von den weltweit kommerziell genutzten Fischbeständen sind 57 Prozent bis an die Grenze genutzt und 30 Prozent sind überfischt oder erschöpft. Das bedeutet, es wird mehr gefangen, als durch die natürliche Vermehrung nachwachsen kann. Mit ihrer Wahl an der Fischtheke können Sie mithelfen das zu verhindern.
Greenpeace Empfehlungen
• Essen Sie weniger Fisch und wenn treffen Sie die richtige Wahl. Der Greenpeace Fischratgeber liefert die notwendigen Informationen.
• Fragen Sie Ihren Lebensmittelhändler nach genauer Herkunft und Fangmethode des Fischs.
• Schreiben Sie eine Protestmail an Fischerei & Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), und fordern Sie eine nachhaltige Fischereipolitik
Greenpeace Forderungen
• Eine ökologisch nachhaltige und sozial verträgliche Nutzung der Meere
• Ein Netzwerk von großflächigen Meeresschutzgebieten, das 40 Prozent der Ozeane abdeckt
• Ein sofortiges Verbot für jegliche Art der Tiefseeausbeutung auf der Hohen See.