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Kohlekuschelkurs killt Klima

Kohlekuschelkurs killt Klima

Am 28.11.15 protestierten fünfzehn Greenpeace-Aktivisten vor dem Kongresshotel in Potsdam am Rande des SPD-Parteitages Brandenburg für mehr Klimaschutz durch einen Ausstieg aus der Braunkohle. Sie adressierten an Dietmar Woidke die Botschaft „Kohlekuschelkurs killt Klima“. Die Tagebauträume von Dietmar Woidke visualisierten die Aktivisten mit einem Double im Nachtgewand, das den Klimawandel verschläft. Er umarmt dabei ein Plüsch-Braunkohlebrikett.

Die Aktion hatte einen ernsten Hintergrund.
Die Pariser Klimakonferenz im Dezember wird eine der letzten Möglichkeiten sein, beim Thema Klimaschutz endlich mehr Fahrt aufzunehmen. Dazu wäre die Vorbildfunktion von Deutschland sehr wichtig. Aber gerade beim schlimmsten Klimakiller Kohle geht die deutsche Politik nur zögerlich voran. Auf der Agenda von Dietmar Woidke steht sogar die Erweiterung der heutigen Tagebaue. Seine Bemühungen laufen also in die entgegengesetzte Richtung. Dietmar Woidke klammert sich an der Braunkohle fest, anstatt den dringend notwendigen Strukturwandel für die Lausitz einzuleiten.
Klimaforscher prognostizieren, dass mit allen weltweit geplanten zusätzlichen Kohle-Kapazitäten die Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad nicht möglich sein wird. Da die Wirkung von CO2 auf die Erderwärmung zeitverzögernd wirkt, können unbemerkt Kipppunkte überschritten werden. An Kipppunkten beschleunigen sich Prozesse, wie zum Beispiel der Austritt von Methan durch das Auftauen von Permafrostboden. Methan hat die 21-fache Wirksamkeit wie CO2. Wenn dessen Auswirkungen sichtbar werden, sind durch die Zeitverzögerung die Prozesse nicht mehr umkehrbar.

„Der Plan“ von Greenpeace

Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland, sagt in der Wochenzeitung „Die Zeit“: Die Antwort liefert „Der Plan“. Greenpeace‘ neues Konzept „Der Plan“ führt vor, wie die Energiewende bis 2050 konsequent und erfolgreich abgeschlossen werden kann, damit der Klimawandel nicht im Chaos einer aus den Fugen geratenen Welt endet. Dazu müssen keine Wunderspeicher für erneuerbare Energien erfunden werden. Das Ziel lässt sich mit den heute vorhandenen Technologien erreichen. „Der Plan“ zeigt, wie aus der nebulös klingenden Dekarbonisierung ein planbares Konzept werden kann, mit dem man kalkulieren kann. Details finden Sie hier: http://www.greenpeace.de/presse/presseerklaerungen/der-plan-fuer-100-prozent-erneuerbare-energien