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Flashmob zum 3. Fukushima Jahrestag

Flashmob zum 3. Fukushima Jahrestag

  IMG_1919Mit einem Flashmob mit 200 Anti-Atom-Aktivisten auf dem Bebelplatz gedenkt Greenpeace Berlin dem Atomunglück in Fukushima. Titel des Spektakels war „Berlin erleuchtet“. Die Aktivisten hatten Lampen, Lichter und Kerzen dabei und setzen ein helles Zeichen gegen Atomkraft.

Vor drei Jahren hatte ein Tsunami das Atomkraftwerk Daiichi so schwer beschädigt, dass es zu mehreren Kernschmelzen kam. Die gesamte Region wurde auf Dauer kontaminiert und musste evakuiert werden.  Für den Flashmob ist in einem fiktiven Atomkraftwerk in Berlin ein Störfall aufgetreten. Mitten auf dem Bebelplatz wurden die Opfer der Katastrophe, soweit möglich, dekontaminiert. Zahlreiche Lampen verbildlichten die freigesetzte radioaktive Strahlung. DSC_0337„Mit diesem Szenario wollen wir auf die Gefahren der Atomkraft aufmerksam machen“, sagte Jorrit Holst von Greenpeace Berlin. „Wir setzen der nuklearen Bedrohung in unserem Flashmob ein Lichtspektakel entgegen.“

Und diese Gefahren sind durchaus noch aktuell. Aus dem zerstörten Atomkraftwerk in Fukushima dringt immer wieder radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer. Fische sind messbar radioaktiv belastet. Und hunderttausende Menschen, die zum Teil noch in Notunterkünften wohnen, werden für immer mit den Folgeschäden der Strahlung zu kämpfen haben.

IMG_4627Viele Reaktoren in Europa sind veraltet 

Auch in Europa sind schwere Unfälle in Atomanlagen möglich. Eine neue Studie des Öko-Instituts Freiburg im Auftrag von Greenpeace „Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos“ zeigt die Gefahren auf, die aus dem Betrieb der überalterten Atomkraftwerke ausgehen. Das durchschnittliche Alter der 151 Atomkraftwerke in Europa beträgt derzeit 29 Jahre. Ausgelegt sind die meisten Kraftwerke auf 30 bis 40 Jahre Betrieb. Oftmals sind aber Laufzeitverlängerungen auf 50 bis 60 Jahre geplant.

IMG_1870Greenpeace fordert:  

die überalterten europäischen Atomkraftwerke unverzüglich vom Netz zu nehmen und die Laufzeiten der restlichen Kraftwerke nach Ablauf ihrer geplanten Betriebsdauer nicht zu verlängern.

– ein verbindliches Ausbauziel für die Erneuerbaren Energien in jedem Mitgliedsland der EU von mindestens 45 Prozent bis zum Jahr 2030