Adidas: “Detox – All in or nothing! “

Greenpeace fordert mit Aktionen in 35 Städten, darunter in Berlin, den Sporttextilhersteller Adidas auf ihre Produkte zu entgiften.

Mit Adidas hatte alles gut begonnen. Der Sporttextilhersteller war einer der ersten, der sich vor 2 Jahren im Rahmen der Detox-Kampagne von Greenpeace zum Giftausstieg bis 2020 verpflichtet hat. Doch nun folgen keine Taten. In einem aktuellen Test zu Kinderkleidung war ein Badeanzug von Adidas sogar am stärksten verunreinigt. Die Produkte wurden unter anderem auf das als krebserregend geltende Perfluoroctansäure (PFOA) oder Substanzen, die zu PFOA abgebaut werden können, getestet. Der Badeanzug von Adidas enthielt eine Konzentration von PFOA, die 15 Mikrogramm pro Quadratmeter Stoff entspricht. Adidas überschreitet damit seinen eigens festgesetzten Grenzwert um das Fünfzehnfache.

Aufgrund dieser offenbar leeren Versprechen haben Greenpeace Aktive vor der Adidasfiliale in der Tauentzienstraße Kunden und Passanten über die Folgen des Chemikalieneinsatzes zu informiert. Die Passanten konnten mit Sprühkreide Botschaften und Bilder auf einen ca. 5 Meter breiten und einen Meter hohen Schriftzug sprühen und sich mit Botschaften an Adidas fotografieren lassen. Die Bilder werden in den sozialen Netzwerken verbreitet und sollen den Hersteller zum Handeln auffordern.

Viele Textilien enthalten noch immer Chemikalien, die krebserregend oder hormonell wirksam sind. Sie machen nicht unmittelbar krank, jedoch benötigen sie eine sehr lange Zeit um abgebaut zu werden und reichern sich dadurch im Körper des Menschen an.

Daher appelliert Greenpeace auch an andere Modehersteller, in Zukunft auf schädigende Chemikalien zu verzichten und vertretbare Alternativen zu finden. Bereits 18 Modefirmen haben sich diesem Vorhaben ernsthaft angeschlossen und eine Vereinbarung unterschrieben, die es bis zum Jahre 2020 umzusetzen gilt. Darunter befinden sich führende Modeketten wie z.B. H&M, Levi’s und Zara.

Weitere Informationen: Greenpeace Textilratgeber