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Mahnwache vor russischer Botschaft wird fortgesetzt

Mahnwache vor russischer Botschaft wird fortgesetzt

Arctic30Seit dem 20. September 2013 stehen Aktive von Greenpeace Berlin und aus ganz Deutschland Tag und Nacht vor der russischen Botschaft in Berlin, um für die Freilassung der 30 Besatzungsmitglieder der „Arctic Sunrise“ zu demonstrieren. Das Schiff wurde in internationalen Gewässern von russischen Einsatzkräften geentert und die gesamte Crew unter dem Vorwurf der bandenmäßigen Piraterie festgenommen.

Rund um die Uhr, bei Wind und Regen, Sonne und Kälte stehen Ehrenamtliche von Greenpeace vor dem prominenten Gebäude an der Berliner Prachtstraße „Unter den Linden“. Die Banner auf Deutsch, Russisch und Englisch wurden inzwischen schon fest angebracht, die Sicherheitskräfte sind an den Anblick gewöhnt. Um sie herum Touristentrubel und Absperrgitter. Am Wochenende wird hier der Berlin Marathon entlangführen. Die Sportler und Fans werden kommen und wieder verschwinden. Die Greenpeace-AktivistInnen bleiben.

Und ihr Einsatz zeigt Wirkung. Schon weit über 400.000 Menschen haben in den letzten Tagen Protestmails an russische Botschaften weltweit verschickt und die Freilassung der 30 Besatzungsmitglieder der „Arctic Sunrise“ verlangt.

Das Greenpeace Forschungsschiff wurde am 19. September von russischen Einsatzkräften gestürmt, nachdem zwei AktivistInnen von Schlauchbooten aus versucht hatten eine Bohrplattform des Energiekonzerns Gazprom zu erklettern. Dort wollten sie mit einem Banner gegen Ölbohrungen in der empfindlichen Polarregion demonstrieren. Obwohl sie sich zu dem Zeitpunkt in internationalen Gewässern befanden, wurde die gesamte Crew festgenommen und das Schiff anschließend mehrere Tage lang in den Hafen von Murmansk geschleppt. Dort wurde die Besatzung nach stundenlangen Verhören auf verschiedene Untersuchungsgefängnisse verteilt und soll mindestens für weitere 48 Stunden festgehalten werden. Im schlimmsten Fall drohen ihnen 15 Jahre Haft.

Gazprom will mit Unterstützung der russischen Regierung in der Arktis nach Öl bohren, ohne einen Notfallplan für den Fall eines Lecks vorgelegt zu haben. Ein Ölunfall in dem sensiblen Ökosystem hätte unvorhersehbare Folgen, da durch das dicke Eis und die widrigen Wetterbedingungen ein Eingreifen kaum möglich wäre. Die bisher fast unberührte Natur der Polarregion könnte sich aufgrund der niedrigen Temperaturen nur schwer wieder von solch einer Umweltkatastrophe erholen.

Greenpeace fordert die sofortige Freilassung aller 30 AktivistInnen und die Beendigung von Ölbohrungen in der Arktis. Wenn Sie uns unterstützen wollen, schreiben Sie hier eine Email an den russischen Botschafter oder besuchen Sie uns vor Ort, Unter den Linden 63-65 in Berlin.

Ein Video von Greenpeace UK zeigt, wie die Aktivisten durch unangemessenen Einsatz von Waffengewalt festgenommen wurden:

http://youtu.be/rFF0JTG2-Y8