CO2 lässt sich nicht einfach unter den Teppich kehren

Mit einer drei Meter großen Attrappe einer Zeitbombe warnt Greenpeace am Mittwoch und Donnerstag, 23. und 24. Juni, in Berlin vor der Verpressung von Kohlendioxid (CO2) im Untergrund.

Seit zwei Wochen tourt die Bombe durch Brandenburg und machte jetzt auch in Berlin halt. Die Aktivisten von Greenpeace informierten die Berliner zu der weitgehend unbekannten Technologie und zu den Vorhaben der Energiekonzerne; Vattenfall propagiert die Abscheidung und unterirdische Verpressung von CO2 als adäquate Lösung zum Umgang mit dem Klimakiller Kohle. Dabei sind die technischen Möglichkeiten für das sogenannte CCS (Carbon Capture and Storage) begrenzt und auch die unterirdische Lagerung des geruchlosen Gases alles andere als harmlos.

Verschiedene Bürgerinitiativen in Brandenburg engagieren sich deswegen gegen die Endlagerung von CO2 in ihrer Region. Denn wenn das Gas in bodennahen Regionen in hohen Konzentrationen auftritt, ist es für Mensch und Tier tödlich.

Die Bundesministerien für Umwelt und für Wirtschaft arbeiten derzeit an einem neuen Gesetzesentwurf für die umstrittene Verpressung.  „Die Regierung darf keinen übereilten Einstieg in die kommerzielle CO2-Verpressung  zulassen“, sagt Johannes Reinhartz von Greenpeace. „Sie verschwendet Geld und Energie für ein Projekt, das in die völlig falsche Richtung führt. Es ist riskant, weitgehend ungeprüft und fördert den Klimakiller Kohle.“

Gegen den Willen der Bevölkerung, trotz geringer technischer Effektivität und Machbarkeit und ohne hinreichende Berücksichtigung der Gefahren darf CO2 nicht endgelagert werden. Vor allem nicht, da die Vorhaben augenscheinlich nur dazu dienen, weiter Kohle als Energieträger zu nutzen.

Die CO2-Bombe zieht an diesem Wochenende weiter nach Ortwig in Ostbrandenburg, wo die örtliche  Bürgerinitiative ein Musikfestival als Abschluss der Protest-Tour organisiert hat.

Weitere Informationen: http://www.greenpeace.de/themen/klima/presseerklaerungen/artikel/falsche_hoffnung_ccs/ansicht/bild/