Berlin sagt „Nein“ zu Gentechnik
Berliner Greenpeace-Aktivisten haben heute gegen den Anbau von Gen-Pflanzen protestiert.
Vor dem Roten Rathaus entrollten sie ein Banner, das zuvor mit 200 Protestpostkarten versehen worden war. Mit der Aktion fordert Greenpeace Bundes- landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) dazu auf, Neuzulassungen von Gen-Pflanzen in Europa nicht zu unterstützen.
Nach dem Verbot des Gen-Maises Mon810 dürfen in Deutschland derzeit keine Gen-Pflanzen zu kommerziellen Zwecken angebaut werden. Mit der kommenden Anbausaison könnte sich dies ändern: Die neue EU-Kommission wird bald über die Zulassung der Gen-Kartoffel Amflora entscheiden. Aigner hat bereits angekündigt, nichts gegen die Zulassung unternehmen zu wollen. Die Bundesregierung unterstützt laut Koalitionsvertrag den Anbau der Gen-Knolle. In Brüssel soll demnächst auch über die Zulassung von zwei neuen Gen-Maissorten entschieden werden. Die Bundesregierung wird vermutlich auch diese Zulassungen unterstützen. Sie steht auch nicht hinter dem bestehenden Anbauverbot für Gen-Mais, obwohl sich an den von Ministerin Aigner festgestellten Umweltrisiken nichts geändert hat. Die Regierung will lediglich das Urteil im hierzu laufenden Gerichtsverfahren abwarten.
In einer aktuellen Emnid-Umfrage, die im Auftrag von Greenpeace durchgeführt wurde, waren 79 Prozent der Befragten dafür, das Anbauverbot für Gen-Mais in Deutschland aufrecht zu erhalten. 77 Prozent sprachen sich für ein Verbot der Gen-Kartoffel Amflora durch Aigner aus.