Protest gegen CO2-Endlager

Mit einer Bombenattrappe haben Greenpeace-Aktivisten heute vor dem Bundeskanzleramt gegen geplante unterirdische CO2-Deponien protestiert.

Die Aktivisten demonstrierten damit gegen einen Gesetzentwurf zur CO2-Lagerung. Dieser wurde zwar vorerst zurückgezogen. Wird das Gesetz aber wie angekündigt noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet, drohen nicht absehbare geologische Folgen. Nutznießer sind die Kraftwerksbetreiber, auf den Risiken bleiben die Bürger sitzen.

„Das geplante Gesetz zur CO2-Lagerung soll nicht dem Klimaschutz dienen, sondern der Rettung des Klimakillers Kohle“, erklärt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. „Es nutzt vor allem den Betreibern von Kohlekraftwerken, die unter dem Deckmantel der vermeintlich unproblematischen Lagerung ihre klimaschädliche Energiepolitik fortsetzen können“, so Smid weiter.

Nach Recherchen von Greenpeace stammen wesentliche Formulierungen des vorliegenden Gesetzes aus der Feder der Kohlekraftwerksbetreiber RWE und Vattenfall. Auf Druck der Stromkonzerne wurde mittels einer einfachen Begriffsänderung der CO2-Müll de facto zu einem Wirtschaftsgut umdeklariert: Anstatt von Ablagerung ist nun von Speicherung die Rede. Dabei wird der Eindruck erweckt, es handele sich nicht um Müll, der deponiert werden soll, sondern um ein wiederverwendbares, lediglich vorübergehend eingelagertes Gut. Auch sollen die Konzerne nur 20 bis 30 Jahre für die sichere Speicherung haften – viel zu kurz nach Meinung von Greenpeace.

„Klimaschädliche Treibhausgase müssen vermieden, nicht in die Erde gepresst werden“, sagt Smid. „Die Lösungen für unser Klimaproblem sind bekannt. Sie lauten: Ausbau von Regenerativen Energien und Energie-Effizienz.“