Klimaschutz statt Kohleschmutz!
Rund 30 Aktivistinnen und Aktivisten der Greenpeace Gruppe Berlin übergeben Unterschriften gegen den Neubau eines Steinkohlekraftwerks am Standort Klingenberg.
Die Greenpeace Gruppe Berlin hat heute Mittag am Roten Rathaus Unterschriften gegen den Neubau eines Kohlekraftwerks am Standort Klingenberg übergeben. Der Sprecher des Senats, Dr. Richard Meng, nahm die Protestpostkarten stellvertretend für den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit entgegen. Die rund 4000 unterschriebenen Postkarten waren zuvor auf einem 60 Meter langen Banner befestigt worden und bildeten den Schriftzug „Klimaschutz statt Kohleschmutz“. Die Aktivisten forderten vom Regierenden Bürgermeister, sich gegen den von Vattenfall geplanten Neubau eines Kohlekraftwerkes im Bezirk Lichtenberg auszusprechen.
„Greenpeace hat mit seiner Studie Plan B gezeigt, wie Deutschland klimafreundlich und ohne Atomkraft die Energiewende schaffen kann“, erklärte Patrik Löhr, Pressesprecher der Greenpeace Gruppe Berlin. Ein Exemplar der Studie wurde dem Senatssprecher von den Aktivisten ausgehändigt. Senatssprecher Meng kündigte an, der Regierende Bürgermeister werde noch vor der politischen Sommerpause ein eigenes Klimaschutzprogramm für Berlin vorstellen. „Im Vorfeld wird er sich jedoch nicht gegen einen bestimmten Energieträger aussprechen“, so der Senatssprecher weiter.
Hintergrund: Vattenfall Europe plant am Standort Klingenberg den Neubau eines Steinkohlekraftwerks mit 800 MW elektrischer und 650 MW thermischer Leistung. Das Kraftwerk würde jährlich über 4 Millionen Tonnen CO2 freisetzen. Diese Menge entspräche rund 20% der jetzigen Berliner CO2-Emissionen. Damit wären die Klimaschutzziele der Haupstadt hinfällig. Berlin hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 die Hälfte seiner CO2-Emissionen einzusparen. Bis zum Jahr 2050 ist sogar eine Absenkung der Emissionen um 80% gegenüber 1990 geplant. Anfang Juni hatten sich bereits alle Parteien des Berliner Abgeordnetenhauses gegen ein neues Kohlekraftwerk ausgesprochen.