Sandsäcke vor dem Kanzlerinnenamt

Der Vattenfallchef Josefsson rät als Klimaberater von Frau Merkel die Dämme höher zu bauen. Greenpeaceaktivistinnen fingen damit heute vor dem Kanzlerinamt an.

Frau Merkel hat zwei Klimaberater.

Der eine, Joachim Schellnhuber, ist Klimaforscher. Er leitet das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. Schnellnhuber forderte als einer der ersten Wissenschaftler in Deutschland nachhaltige Lösungen des Klimaproblems ein – er zählt zu den führenden Klimaexperten in der Welt.

Der andere Klimaberater heisst Lars Goeran Josefsson und eine Qualifikation gibt es nicht. Sogar ganz im Gegenteil. Herr Josefsson ist nämlich Chef von Vattenfall. Richtig gelesen. Ein Mensch, der fleissig neue Braun- und Steinkohlekraftwerke baut und damit auf Jahrzehnte Maßnahmen gegen den Klimawandel verhindert und konterkariert ist Klimaberater von Frau Merkel. Und er sagt dann auch seiner Position entsprechend sehr komische Dinge. Damit nämlich die Kohlekraftwerke dem Klima nicht schaden, möchte Herr Josefsson das CO2, welches bei der Verstromung ausgestossen wird, einfangen und lagern, damit es nicht in die Atmosphäre gerät. Das ist neben dem Ausbau der Atomkraft sein einziger Plan das Klima zu retten. Dass Vattenfall es nicht so hat mit der Atomkraft, dass hat dieses Unternehmen in diesem Jahr mehrfach eindrücklich bewiesen, bleibt also die Suche nach einem Weg die Kohle klimaneutral zu machen. Darauf setzt Vattenfall und somit Herr Josefsson ganz stark. Dummerweise existiert diese Technik aber gar nicht. Sie ist nach Angaben von Vattenfall voraussichtlich erst 2015 oder vielleicht auch 2020 einsatzbereit. Vielleicht funktioniert es aber auch nicht. Und was machen wir dann Herr Josefsson? „..Dann müssen wir die Dämme höher bauen.“

Frau Merkel, entlassen Sie Josefsson von seinem Posten – es wäre besser für uns alle.