Bier aus Gen-Reis
Wer abends gern mal zu einem Importbier aus dem Hause Budweiser greift, dem wird der Durst jetzt wohl vergehen. Denn das Lieblingsbier der US-Amerikaner wird mit Gen-Reis gebraut. Das haben Tests von Greenpeace ergeben.
Ein unabhängiges Labor fand in Reis-Proben aus der Brauerei Anheuser-Busch Verunreinigungen mit dem Gen-Reis LL601. Diese Gen-Reissorte stammt aus dem Hause Bayer und ist fast überall auf der Welt verboten. Nur in den USA nicht. Dort wurde sie im letzten Jahr nachträglich genehmigt – nachdem LL 601 weltweit in amerikanischem Langkornreis gefunden worden war.
In Deutschland war unter anderem Import-Reis von Aldi-Nord, Kaufland und Edeka betroffen. Die verunreinigte Ware wurde vom Markt genommen, Rückrufaktionen gestartet. Der Verlust der amerikanischen Reisbranche war groß, Reishändler blieben auf ihren Ladungen sitzen. Und nun also Bier. Wie es zu den Verunreinigungen kommen konnte, ist natürlich wieder einmal unklar. Denn LL601 wurde nur zwischen 1999 bis 2001 -und ausschließlich zu Versuchszwecken- angebaut. Er war nie für den Verkauf bestimmt und schon gar nicht als Lebensmittel gedacht.
Angesichts des neuen Skandals wies Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace noch einmal darauf hin, dass Gen-Pflanzen sich unkontrolliert ausbreiten und in unsere Nahrungsmittel gelangen können. Auch dann, wenn sie nur über einen kurzen Zeitraum und nur zu Versuchszwecken angebaut werden. Die Brauerei Anheuser-Busch erklärte auf Anfrage von Greenpeace, nur gentechnikfreies Bier zu exportieren. Die Firma hat bisher aber noch nicht erklärt, wie sie dies garantieren will. Budweiser wird in 60 Länder exportiert, auch in EU-Länder. In den USA ist das Gen-Budweiser aufgrund der nachträglichen Genehmigung nicht verboten – in allen anderen Ländern aber schon. Übrigens, um Missverständnissen vorzubeugen: Wer gern mal zum gleichnamigen Bier aus Tschechien greift, ist auf der sicheren Seite. Tschechisches Bier wird nicht mit Gen-Reis gebraut. Mehr Informationen zum Gen-Reis Skandal gibt`s beim Informationsdienst Gentechnik.