Kohle und Atom vor und im Kanzleramt
5 Tonnen Braunkohle und 40 Atommüllfässer luden GreenpeacerInnen vors Kanzleramt um gegen die 4 großen Energieversorger Deutschlands zu protestieren, die sich dort heute zum Energiegipfel einfanden.
Ein ernstes Thema: Wie gestalten wir unsere Energieversorgung vor dem Hintergrund des Klimawandels und des anhaltenden Risikos der ach so sicheren deutschen Atomkraftwerke? Dazu rief Frau Merkel heute ins Kanzleramt. Um zu demonstrieren, welche unrühmliche Rolle dabei die 4 großen Energieversorger einnehmen, die auch an dem Gipfel teilnahmen, demonstrierten die rund 45 GreenpeacerInnen die Lieblingstechniken zur Stromversorgung: Sie setzen bei der anstehenden altersbedingten Erneuerung des Kraftwerksparks fast ausschliesslich auf Dreck und Risiko. Kohle und Atomfässer wurden rechts und links der Einfahrt drapiert, damit jedeR TeilnehmerIn des Gipfels sie bei der Ankunft zu Gesicht bekommt.
Das Ergebnis des Energiegipfels ist mager, es entstand die Verabredung zur Ausarbeitung eines Programms zur Zukunft der Energieversorgung, aber ohne Festlegung auf ambitionierte Einsparziele. Immerhin fanden die Energieversorger offensichtlich nicht viel Gehör was den Ruf nach Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken angeht.
Greenpeace hat schon im März eine Programm zur Energieversorgung vorgelegt, den „Plan B“. Darin wird aufgezeigt, wie bis 2020 der CO2-Ausstoss um 40% gegenüber 1990 reduziert werden kann und wie wir gleichzeitig noch schneller als momentan vereinbart aus der Atomkraft aussteigen können.
Dazu müsste die Politik nur entschlossener handeln. Handeln Sie! Zeigen sie den verkrusteten Strukturen der deutschen Energieversorgung die rote Karte und steigen sie auf Ökostrom um.
Ach ja, noch ganz am Rande: „saubere Kohlekraftwerke“ – ein Heilsversprechn der Energiekonzerne für ihre Kohledreckschleudern; die haben heute in Norwegen einen herben Rückschlag erlitten: Shell und Statoil zogen sich aufgrund absehbarer Unrentabilität aus dem Prestigeforschungsprojekt dazu zurück.