Polizei schützt Joghurt

Die Brandenburger Polizei nahm gestern 20 Greenpeaceaktivisten fest um sie bei der Entsorgung von Genmais im Wert von 10 EUR zu stoppen.

Rund 20 Greenpeaceaktivisten haben gestern in Brandenburg gentechnisch veränderten Mais auf einer Fläche von 50 Quadratmetern im Wert von rund 10 EUR abgeerntet. Dieser sollte in überdimensionale Joghurtbecher der Marke „Mark Brandenburg“ abgefüllt und zur Zentrale des Molkereikonzernz Campina, denen die Marke gehört, gebracht werden, damit sie ihn entsorgt.

Der Landwirt, welchem das Feld gehört, rief umgehend die Polizei zur Hilfe um das ihm ungenehme Treiben auf seinem Feld zu stoppen. Die Polizei zeigte sich dem Landwirt gegenüber sehr hilfsbereit – etwas übereifrig könnte man auch sagen. Die Aktivisten, unter ihnen viele Berliner, wurden abgeführt und zur Wache mitgenommen. Dort wurde ihnen erklärt, dass sie jetzt alle einzeln verhört, dann erkennungsdienstlich behandelt und danach in Zellen verbracht werden sollten. Dieses sehr unverhältnismäßige Verhalten in Anbetracht eines „Diebstahls“ von 10 EUR konnte nach rund 3 Stunden nur durch das Einschalten eines Anwalts beendet werden.

Der gentechnisch veränderte Mais von diesem und anderen Feldern in Brandenburg wird zur Fütterung von Kühen verwendet, die für die Molkereien der „Mark Brandenburg“ Milch produzieren. Das muss aufgrund einer Lücke in der Gesetzgebung nicht auf dem Endprodukt, also dem Joghurt oder der Milch gekennzeichnet werden.

Bereits im vergangenen Jahr bauten die Milchlieferanten von Campina und Landliebe auch gentechnisch veränderten Mais an. Doch trotz der möglichen Risiken bleibt der Molkereikonzern uneinsichtig: Die große Mehrheit der Verbraucher lehnt Gen-Food weiterhin ab, denn gentechnisch veränderter Mais ist eine Gefahr für die Umwelt und die gentechnikfreie Landwirtschaft. Er darf nicht verfüttert werden, Campina muss ihn entsorgen.