Atomprotest in Berlin!

Auch 15 Jahre nach Tschernobyl immer noch nuklearer Wahnsinn

15 Stunden lang trommeln Greenpeace-Aktivisten vor dem Brandenburger Tor gegen das risikoreiche Geschäft mit der Atomkraft. Sie erinnern damit symbolisch an den 15. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Schätzungen zufolge verloren zwischen 15 000 und 250 000 Menschen ihr Leben an den Ausmaßen des Unglücks, über sieben Millionen leiden noch heute unter den Auswirkungen des Super-GAU.

„Heute laufen weltweit noch immer über 430 Reaktoren, davon alleine 19 in Deutschland“ meint Stephan Hüttner von der Greenpeace-Gruppe Berlin. „Deutsche Stromkonzerne organisieren hierzulande den Weiterbetrieb noch mindestens 19 Jahre. Im tschechischen Temelin ermöglichten sie den Bau eines weiteren Atomkraftwerks des Tschernobyl- Typs. Sie tragen damit zum täglichen Risiko einer nuklearen Katastrophe bei.“

„Mit den gestrigen Transporten in die britische Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Sellafield trägt nun auch eine rot-grüne Koalition zu der radioaktiven Verseuchung der Irischen See bei. Sie nehmen stillschweigend in Kauf, dass diese Anlage täglich 9 Millionen Liter schwachradioaktiver Abwässer ins Meer leitet. Bodenproben nach ist die Kontamination in der Umgebung um dieAtomfabrik vergleichbar stark, wie die in Tschernobyl. Niemand wird diese radioaktive Verseuchung jemals wieder rückgängig machen oder sanieren können“ erklärt Stephan Hüttner. „Das ist ein Umweltverbrechen übelster Art.“ Greenpeace fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie.