Den Klimakiller kündigen – Jetzt!

Greenpeace zieht Bewag den Stecker heraus

Berlin, 21.9.1998, 11:00 Uhr: Greenpeace-Aktivisten präsentieren zwei überdimensionale Steckdosen vor dem Bewag-Beratungszentrum in der Schloßstraße 4-5 in Steglitz. Symbolisch wechseln sie den Stromanschluß vom ‚Klimakiller Bewag‘ zu einem ’sauberen‘ Ökostromproduzenten.

Eine 2,5 Meter hohe Tafel fordert: „Den Klimakillern kündigen – jetzt!“. Informierte Passanten geben ihre Stimme für eine saubere Stromversorgung ab. In einer transparenten Urne werden die Stimmkarten mit Adressen gesammelt. Zeitgleich diskutiert ein Abteilungsleiter der Bewag vor der Beratungsstelle mit den Aktivisten.

Hintergrund der Aktion ‚Stromwechsel‘ ist die Liberalisierung des Strommarktes. Seit April 1998 kann jeder Bürger sich seinen Stromversorger selbst wählen – ähnlich wie auch sein Telefonunternehmen. Damit kann jeder selbst entscheiden, ob er die klimaschädliche Kohle, gefährliche Atomenergie oder saubere Wind- und Wasserkraft zur Grundlage seines Energieverbrauchs macht.

„Nach Greenpeace-Berechnungen ist der Strom aus einem Öko-Mix nur unwesentlich teurer als herkömmliche Energie.“, sagt Christian Klenke, Energieexperte der Greenpeace Gruppe Berlin, „mit einem Wechsel breiter Bevölkerungskreise zum grünen Strom kann ein wesentlicher Schritt zum ökologischen Umbau der Gesellschaft gelingen.“

Der hauptsächliche Hemmschuh einer positiven Entwicklung liegt in den hohen Durchleitungspreisen für die Ökostromer. Die Stromkonzerne erheben für den Transport von Naturstrom durch ihre Netze 14Pf./kWh/300km – doppelt so hohe Gebühren wie für Atomstrom (6 Pf). „Das ist eine unzulässige Ausnutzung der jahrzentelangen Monopolstellung der Konzerne,“ sagt Greenpeace – Energieexperte Christian Klenke weiter, „Wir fordern die BEWAG auf, im Verband der Energieversorger (VdEW) für gerechte Preise zu sorgen und somit ihr Öko- Image nicht nur als Marketing-Gag zu promoten.“

Greenpeace schlägt einen Strom-Mix aus 50% erneuerbaren Energien (Wind-, Wasser-, Biomasse-), sowie 50% effizienten Gaskraftwerken mit Kraft-Wärme- Kopplung vor. Dies senkt den Kohlendioxydausstoß um etwa zwei Drittel von ca. 830 g/kWh (Bewag) auf 170 g/kWh. In Berlin emittiert die Bewag ca. 10,8 Mio. Tonnen CO2 /Jahr.

  • Informieren Sie sich über die Greenpeace Stromwechsel-Kampagne! (bei Greenpeace Deutschland) oder rufen Sie an:
  • Stromwechsel-Hotline: 040-306 18-120