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Ausverkauf bei Vattenfall

Ausverkauf bei Vattenfall

Gegen die katastrophalen Klimaschäden durch den Verkauf von Vattenfalls Braunkohlesparte demonstrierten am 18.04.2016 Berliner Greenpeace Aktivisten vor der Vattenfall-Geschäftsstelle in der Chausseestraße. „Verantwortung lässt sich nicht verkaufen. Klimaschutz heißt Kohleausstieg!“, forderten die Umweltschützer auf einem Banner. Der schwedische Energiekonzern will seine ostdeutschen Tagebaue und Kohlekraftwerke an den tschechischen Konzern EPH verkaufen. Nur die schwedische Regierung muss noch zustimmen. Damit wird in der Region mit der Verbrennung von Braunkohle noch über Jahrzehnte Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 entstehen. „Vattenfall hat in der Lausitz über Jahre Milliarden verdient. Jetzt hat sich der Konzern mit einem feigen Verkauf aus der Verantwortung gestohlen. Vattenfall hätte sein schmutziges Braunkohlegeschäft behalten und sozial- und umweltverträglich abwickeln sollen“, fordert Kerstin Doerenbruch von Greenpeace Berlin.

Der schwedische Staatskonzern Vattenfall versuchte seit längerem sein ostdeutsches Braunkohlegeschäft zu verkaufen. Neben drei Kraftwerken gehörten dazu auch bestehende Tagebaue sowie die Pläne für zusätzliche Kohlegruben. Zuletzt hatten Medien den tschechischen Energiekonzern EPH als wahrscheinlichen Käufer genannt. Diesem gehört in Deutschland bereits das mitteldeutsche Braunkohleunternehmen MIBRAG. Das EPH-Management geht nach eigenen Aussagen von einer Renaissance der besonders klimaschädlichen Braunkohle aus. Weitere Tagebaue samt deren katastrophalen Klimaschäden können demnach auch von EPH erwartet werden.

Klimaschutz heißt Kohleausstieg

Dabei sind Kalkulationen, die auf weitere Braunkohlenutzung setzen, hochriskant. Ende 2015 hat sich Deutschland zusammen mit knapp 200 weiteren Ländern auf ein gemeinsames Klimaabkommen geeinigt, das den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad begrenzen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Industrieländer wie Deutschland bis spätestens 2030 aus der Braunkohle aussteigen. Weitere Tagebaue sind mit dem Abkommen nicht vereinbar. Entsprechend verschlechtern sich die Geschäftsaussichten für die Braunkohlesparte, während die Milliardenkosten für die Renaturierung der alten Gruben bestehen bleiben.

Vattenfall 2 _18_04_16

„Die Länder Brandenburg und Sachsen müssen die nötigen Rückstellungen für Folgekosten der Braunkohle insolvenzfest sichern. Es darf nicht sein, dass EPH ein paar Jahre Geld verdient, aber die hohe Rechnung für die Reinigung schließlich beim Steuerzahler landet“, so Doerenbruch. Schon heute sind die Umweltfolgen von Vattenfalls Braunkohlegruben bis nach Berlin spürbar. Die Verockerung der Spree mit hohen Sulfatwerten gefährdet inzwischen die Trinkwasserversorgung Berlins.