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Berlin will keine Kohle aus Brandenburg

Berlin will keine Kohle aus Brandenburg

Aktive von Greenpeace Berlin demonstrierten am 26.05.15 vor dem Roten Rathaus Berlin gegen die Erschließung neuer Braunkohletagebaue der Lausitz und verwiesen auf deren schwerwiegende Umweltfolgen. Anlass war die dreizehnte Kabinettssitzung Berlin-Brandenburg. Auf der Agenda stand unter anderem die Energiepolitik.
„Kohleschlamm stoppen – Spree retten“ lautete die Forderung auf den Bannern von Greenpeace Berlin. Durch die neuen Braunkohltagebaue Nochten II, Welzow-Süd II und Jänschwalde Nord besteht die Gefahr, dass die Sulfat-Werte in der Spree weiter überhöht werden.
Die Braunkohle verursacht 51% der CO2-Emmissionen aus dem Stromsektor, obwohl sie nur 26% des Stroms liefert. Ohne eine Begrenzung ist eine Erreichung des deutschen CO2-Reduktionsziels gegenüber 1990 von -40% in Gefahr. Dieses Ziel wurde von Kanzlerin Merkel aktuell bei den Petersberger Klimagesprächen bestätigt.

Die neuen Tagebaue werden zu zusätzlichen Sulfat- und Eisenemissionen der Gewässer führen. Sulfat und Eisenhydroxid gelangen ins Grundwasser und benachbarte Flussläufe, wie die Zuflüsse der Spree. Die Trinkwassersysteme der Region sind bereits durch überschrittene Sulfat-Grenzwerte belastet. Auch das Berliner Trinkwasser ist gefährdet, denn Berlin gewinnt sein Trinkwasser aus Spreefiltraten. Zu hohe Sulfat-Konzentrationen im Trinkwasser können zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Landesplanung Berlin–Brandenburg als Chance für einen gemeinsamen Aktionsplan zum Kohleausstieg

Im Zuge des aktuell geplanten Verkaufs der Braunkohlensparte von Vattenfall ist ein Umstieg von der klimaschädlichen Braunkohle auf erneuerbare Energien sozialverträglich möglich. Das zeigt eine von Greenpeace beauftragte Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung. Sie enthält einen schrittweisen Ausstiegsfahrplan aller Lausitzer Kraftwerke. Die Details zu „Vattenfalls Chance“ finden Sie unter: http://gpurl.de/yWXXB
Nur ein Verzicht auf neue Tagebaue, ein schrittweises Abschalten der Kraftwerke und der geordnete Rückbau bringen eine tatsächliche Minderung der Eisenoxid- und Sulfat-Werte in der Spree, sowie eine Reduktion des CO2-Ausstoßes.
Greenpeace fordert einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030.