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Spree retten, Kohle stoppen!

Spree retten, Kohle stoppen!

Beim schwedischen Luciafest Unter den Linden demonstrierten wir heute mit dem Eisbären Sven gegen neue Tagebaue in der Lausitz. Die Veranstaltung wird jährlich von Vattenfall gesponsert. Der Staatskonzern betreibt in der Lausitz mehrere Tagebaue.

„Braunkohle stoppen – Zukunft gestalten“ lautete die Forderung an den schwedischen Botschafter. Dieser nahm auf dem Fest eine Weihnachtsspende von Vattenfall entgegen. Zusätzlich überreichten wir ihm  eine Flasche mit verockertem Spreeschlamm, um auf die verheerenden Folgen des Braunkohleabbaus hinzuweisen. „Die schwedische Regierung muss Verantwortung übernehmen und die Altlasten des Staatskonzerns Vattenfall beseitigen anstatt sie einfach zu verkaufen“, so Markus Daschner von Greenpeace Berlin. „Die Regierung muss sich jetzt für einen nachhaltigen Strukturwandel ohne Kohleindustrie in der Lausitz einsetzen, anstatt neue Tagebaue aufzuschließen.“

Vattenfall und Schweden

Im Zuge des Wahlkampfs zur schwedischen Reichstagswahl im September diesen Jahres sprachen sich sämtliche schwedische Parteien gegen das weitere Engagement Vattenfalls in der Lausitz aus. Die gewählte rot-grüne Regierung unter Ministerpräsident Löfven bildete eine Arbeitsgruppe, welche die Ausrichtung des Konzerns neu bestimmen sollte. Trotz der angekündigten Neuwahlen wird sich jede gewählte Regierung an dem Wahlversprechen messen lassen müssen.
„Die jahrzehntelange Braunkohlenutzung hat in der Lausitz irreversible Schäden hinterlassen“, erläutert Daschner. „Unfruchtbare Böden, versauerte Seen und durch Eisenschlamm verockerte Flüsse sind die Folge. Tausende Menschen sind durch neue Tagebaue von Zwangsumsiedlungen bedroht.“

Mit einem Verkauf der Braunkohlesparte an Investoren würde sich die schwedische Regierung aus der Verantwortung beim Klimaschutz ziehen. Nur ein Verzicht auf neue Tagebaue, ein schrittweises Abschalten der Kraftwerke und der geordnete Rückbau bringen eine tatsächliche Minderung des CO2-Ausstoßes und können der Region beim Strukturwandel helfen. Greenpeace fordert einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030.