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Berlin kohlefrei!

Berlin kohlefrei!

DSC_3753Am 31.05.2014 wurde der Tagebau Tempelhof Teilfeld 1 feierlich eröffnet. Der goldene Spaten wurde an die Vattenfail AG vergeben für ihren kontinuierlichen Einsatz für das Gemeinwohl. Der Tagebau wird der weltweit erste innerstädtische Tagebau sein, und etliche Probleme Berlins lösen; Arbeitsplätze werden erschaffen, das nähere Umfeld profitiert vom preiswerten Wohnungsraum, der Konflikt um das Tempelhofer Feld wird gelöst, die zahlreichen Touristen haben eine neue Anlaufstelle, und zu guter Letzt: ein Jahr lang wird Berlin von der Braunkohle mit Energie versorgt.
Natürlich wird auch schon der nächste Tagebau geplant. Charlottenburg, Moabit und Wilmersdorf sind Kandidaten, denn man muss ja an die Zukunft denken.

Diese kleine Inszenierung war Teil der Greenpeace Aktion auf dem Tempelhofer Feld, und natürlich reine Satire. Die Aktion war die Auftakt Aktion der Berlin Kohlefrei Kampagne, und diente Aufmerksamkeit zu erwecken für die derzeitige Situation in der Lausitz. Dort sollen am 23.08 über 5000 Menschen eine Menschenkette bilden.

Ein riesiges Schaufelbaggerrad war Vorort und lockte staunende Blicke an, und so manch einer blieb stehen und fragte worum es geht. Besonders engagiert waren die Kinder, dessen Eltern sich in der Nähe ausruhten. Nachdem ihnen die Kohle Problematik erklärt wurde, halfen sie enthusiastisch beim Filmen und Flyern. Eine unerwartete Unterstützung kam auch vom Flaschensammler, der sämtliche Flyer abgeholt und verteilt hat.

Trotz aller Heiterkeit bleibt das Thema ernst. Der neue Tagebau Welzow-Süd II in der Lausitz bedeutet die Umsiedlung von 800 Menschen, ein riesiger Rückschritt in der Energiewende, und die damit verbundenen Klima- und Umweltschäden. Dabei wird jedes Jahr eine Fläche abgebaggert die in etwa der Größe des Tempelhofer Feldes entspricht.

Um dagegen zu protestieren wird von Greenpeace und anderen Umweltorganisationen eine Menschenkette organisiert. Diese soll die acht Kilometer zwischen den Dörfern Kerkwitz (Deutschland) und Gabrice (Polen) spannen und somit Polen und Deutschland verbinden. Hiermit wird Solidarität gezeigt: nicht nur für die betroffenen Dörfer in Deutschland, sondern auch für die auf polnischer Seite.

DSC_3759a_Greenpeace fordert den Braunkohle Ausstieg bis zum Jahr 2030 – um dieses Ziel zu erreichen dürfen keine neuen Tagebaue eröffnet werden.

Für mehr Informationen zum Thema Kohle in Berlin: www.berlin-kohlefrei.de
Um mehr über die Menschenkette zu erfahren: www.humanchain.org