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Feinstaubmasken für Vattenfall

Feinstaubmasken für Vattenfall

IMG_0049Aktive von Greenpeace Berlin verteilten heute morgen an die Mitarbeiter von Vattenfall Feinstaubmasken. Denn laut der neuen Studie der Universität Stuttgart betreibt Vattenfall in Jänschwalde des gefährlichste Braunkohlekraftwerk Deutschlands.

Greenpeace Berlin demonstriert heute vor der Deutschland Zentrale von Vattenfall sowie in fünf weiteren Städten der Region, gegen die gesundheitsschädliche Nutzung der Braunkohle. Das Banner mit den deutlichen Worten „Kohlestrom gefährdet unsere Gesundheit!“ weist auf das erschütternde Ergebnisse der neuen Studie „Assessment of Health Impacts of Coal Fired Power Stations in Germany by Applying EcoSenseWeb“ der Universität Stuttgart hin.

Symbolisch wurden Feinstaubmasken an Passanten und Mitarbeiter der Vattenfall Zentrale verteilt. Denn die schlimmsten Folgen verursachen nach der Studie die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz. Der Spitzenreiter, Vattenfalls Kraftwerk Jänschwalde, führt zum vorzeitigen Tod von jährlich mehr als 370 Menschen. Ein Ende ist in Brandenburg vorerst auch nicht abzusehen, solange die Landesregierung an dieser schmutzigen Technologie festhält. Doch diese will sogar neue Tagebaue zulassen und somit die Bevölkerung durch die gesundheitsgefährdenden Emissionen der Braunkohlekraftwerke noch bis zur Mitte des Jahrhunderts belasten.

IMG_0054Die Menschen rund um die Kraftwerke in der Lausitz werden stark durch Emissionen der Kohlekraftwerke belastet. Drei Kraftwerke – betrieben durch Vattenfall – verursachen jährlich 646 vorzeitige Todesfälle, davon durch Jänschwalde 373, Boxberg 164 und Schwarze Pumpe 110. Deren Emissionen sind unsichtbar und wirken sich auf vielen Wegen negativ auf unsere Gesundheit aus: Schwefeldioxid, Stickoxide und Staub bilden in der Luft zum Beispiel Feinstäube. Betroffene Personen sind unter anderem durch ein erhöhtes Risiko belastet, unter Atemwegserkrankungen, Herzinfarkten oder Lungenkrebs zu leiden. Weiterhin reagieren Schwefeldioxid und Stickoxide zu Ozon, welches Reizungen und Gewebeschädigungen in der Kehle und Lunge auslöst. Schließlich werden auch toxische Metalle freigesetzt. Quecksilber und Blei gelangen in unseren Blutkreislauf und schädigen Gehirn und weitere Organe. Arsen, Chrom, Nickel und Cadmium können Lungenkrebs verursachen.

Das Land Brandenburg – eigentlich Vorreiter im Ausbau Erneuerbarer Energien – könnte diese Gefahren vermeiden, die nicht nur im direkten Umfeld der Kraftwerke auftreten, sondern ihre gefährliche Wirkung auf unsere Gesundheit weit nach Cottbus, Dresden, Potsdam und Berlin sowie über die Landesgrenzen hinaus entfalten. Planungen von Ministerpräsident Matthias Platzeck und seiner Landesregierung aus SPD und der Linken, diesen schmutzigen Energiesektor zu erhalten und neue Tagebaue in Kauf zu nehmen, sind mit einem modernen Land Brandenburg nicht vereinbar. Die Tagebaue führen zur Umsiedlung von Menschen in den betroffenen Regionen (810 Menschen durch Welzow Süd Teilfeld II) und würden die Laufzeiten der Kraftwerke noch weit bis zur Mitte des Jahrhunderts hinaus verlängern und die Chancen, jetzt einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Braunkohle einzuleiten, vergeben. Schließlich führen die dadurch möglichen Emissionen zu weiteren Todesfällen.