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Sternmarsch gegen die Mondlandschaft

Sternmarsch gegen die Mondlandschaft

Rund 800 Menschen waren am 06. Januar 2013 in der Lausitz beim Sternmarsch gegen neue Tagebaue dabei. Mit zwei riesigen Bannern und einer Fotoaktion haben über 20 Greenpeace AktivistInnen aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt den Protest unterstützt.

Wenn es nach den Plänen von Vattenfall und der brandenburgischen Landesregierung geht, soll es hier in Zukunft nur noch ein großes Loch mit dem Namen Jänschwalde Nord geben. Die Wiesen, Wälder und Felder, die Straßen und Bahnstrecken, die Moore und Wasserschutzgebiete, und die Dörfer Grabko, Kerkwitz und Atterwasch sollen dann verschwunden sein. Und damit auch die Heimat von über 900 Menschen.

Um dagegen zu protestieren gab es jetzt schon den sechsten Sternmarsch gegen neue Tagebaue, an dem trotz der widrigen Wetterbedingungen jedes Jahr mehr und mehr Menschen teilnehmen. Er ist ein wichtiger Termin zur Vernetzung der Widerstandsbewegung. Insgesamt gibt es in der Lausitz noch Pläne für fünf weitere Tagebaue für die mehrere tausend Menschen umgesiedelt werden müssten. Randbetroffene leiden auch jetzt schon unter massiven Lärm- und Staubbelastungen.

Der geplante Tagebau Jänschwalde Nord soll die Zukunft des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde sichern, das trotz veralteter Technik und einem Wirkungsgrad von nur knapp 36% noch bis weit über 2020 am Netz bleiben soll. Dabei ist ein Ausstieg aus der veralteten Technologie unumgänglich. Braunkohle ist der fossile Energieträger mit der schlechtesten Energiebilanz und für 20% aller CO2-Emissionen Deutschlands verantwortlich. Die schwerfälligen Kraftwerke verstopfen die Stromnetze und blockieren damit die Energiewende. Durch die für Tagebaue notwendige Grundwasserabsenkung vertrocknen ganze Landstriche und selbst renaturierte Gebiete sind oftmals versauert.

Wenn die Weichen jetzt richtig gestellt werden kann Deutschland bis 2030 vollständig und sozialverträglich aus der Braunkohle aussteigen und damit auch seine Ziele im Klimaschutz erreichen. Dafür wären keine weiteren Tagebaue nötig.