Auf der Jagd nach dem letzten Fisch

In Kooperation mit Greenpeace präsentierte der Down Under Berlin – Australian Film Festival e.V. am 21.06.2012 erstmals den amerikanischen Dokumentarfilm „Sushi – The Global Catch“, der noch bis zum 30.06 im Kino Moviemento und im Kino Babylon-Mitte zu sehen ist.  Greenpeace Berlin war vor Ort und stand dem Publikum in einer anschließenden Diskussion für Fragen zum Thema Fischerei und Meeresschutz zur Verfügung.

In der Dokumentation geht der Regisseur Mark S. Hall der Tradition des Sushis und seinem weltweiten Erfolg nach. Beleuchtet wird die Wandlung des Sushis von einer Delikatesse zur massenweise verzehrten Ware. Hall spürt auf, wie der damit verbundene Bedarf an Fisch überhaupt gedeckt werden kann. Was passiert, wenn die Nachfrage das Angebot einer Ware übersteigt? Anhand des Blauflossenthun (auch als roter Thun bekannt) bildet er die Mechanismen des Marktes ab und führt dem Zuschauer so das langsame Aussterben des Blauflossenthun vor Augen.

Der Film lässt auch weitere Facetten wie die Schwierigkeit international verbindliche Ziele und Fangquoten festzustecken und das Problem der illegalen Fangflotten nicht aus. Deutlich wird, dass sich die Industrie aber auch die Sushi-Küche des drohenden Aussterbens durchaus bewusst sind, ein radikales Umschwenken bei den Fangmengen und Methoden damit aber nicht unbedingt verbunden sein muss. Ob der Versuch Thunfische zu züchten eine Alternative darstellt, wird nicht abschließend beantwortet.

Wie Sushi-Liebhaber ohne schlechtes Gewissen weiterhin auf ihre Kosten kommen können, zeigt der Besuch des 2008 eröffneten und weltweit ersten „nachhaltigen Sushi-Restaurants“ in San Francisco. Außerdem stellt Hall seinen wie in Deutschland von Greenpeace herausgegebenen Ratgeber zum Konsum von Fisch vor.

Im Anschluss an die Filmvorführung beantworten Ehrenamtliche von Greenpeace Berlin noch offen gebliebene Fragen des Publikums und verteilten den aktuellen Greenpeace Fischratgeber. Dieser soll dem Verbraucher den Einkauf von Fisch erleichtern und klärt über die wichtigsten Standpunkte von Greenpeace zum Thema Fischereipolitik auf:

Um unsere Meere dauerhaft zu schätzen, fordert Greenpeace die Einrichtung großer Meeresschutzgebiete (wie in Australien und Südpazifik), die generelle Unterbindung illegalen Piraten-Fischfangs sowie keine sozial unfairen Fischereiabkommen. Greenpeace fordert ein Fangverbot bei überfischten Beständen (Mittelmeer). Die Fangmengen müssen vollständig und unabhängig kontrolliert und mindestens um die Hälfte reduziert werden. Daneben müssen sich die Fangmethoden ändern. In Frage kommt nur das Angeln (pole and line), Fischsammler (Fish Aggregation Devices, FAD) und Ringwadennetze (Ostpazifik) dürfen nicht eingesetzt werden. Die Thunfischfarmen dürfen nicht ausgeweitet werden bis sich die Bestände erholt haben und die Fischerei verantwortungsvoll kontrolliert wird. Rückverfolgbarkeits-Codes müssen Standard werden.

Tags :