Protest gegen Spritfresser
Berliner Greenpeaceaktivisten haben heute am Salzufer gegen die klimaschädliche Modellpolitik des Automobilherstellers Mercedes-Benz demonstriert.
Der Protest vor der Mercedes-Filiale am Salzufer war Teil einer bundesweiten Aktion, die heute in 14 Städten stattfand. Die Aktivisten beklebten die Scheiben des Autohauses mit rosafarbenen „Klimaschweinen“: Die Geländewagen der M-Klasse bekamen Schweineohren und einen Ringelschwanz verpasst. Daneben hieß es: „Spritschlucker haben keine Zukunft“, „Ändern Sie Ihre Modellpolitik!“ oder „Abspecken fürs Klima“.
Günter Hubmann, Verkehrsexperte von Greenpeace, erklärte: „Klimaschutz gibt es bei Mercedes-Benz nur als Ausnahme und gegen Aufpreis. Spritspartechnik gehört in Zeiten von Klimawandel und Ölverknappung in alle Modelle.“
Die Luxus-Geländewagen von Mercedes emittieren besonders viel klimaschädliches CO2 – bis zu 400 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenem Kilometer. Der durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoß von Mercedes-Benz-Fahrzeugen liegt laut Kraftfahrtbundesamt aktuell bei 188 Gramm. Die deutschen Autobauer, allen voran Mercedes-Benz, haben ihre Versprechen bislang nicht eingehalten: Gemeinsam mit anderen europäischen Autobauern hatten sie sich dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis Ende 2008 auf durchschnittlich 140 Gramm pro Kilometer zu reduzieren.
„Motorleistung und Masse dürfen nicht länger die Merkmale sein, über die sich Premium-Fahrzeuge definieren“, sagte Hubmann. „Mercedes-Benz muss den Verbrauch seiner Fahrzeuge jetzt schnell und konsequent senken. Das funktioniert kurzfristig und ohne Mehrkosten, wenn bei allen Modellen das Gewicht reduziert und die Übermotorisierung auf ein sinnvolles Maß eingeschränkt wird. Heute verfügbare Spritspartechniken wie die Start-Stopp-Automatik und Leichtlaufreifen müssen in Zukunft in alle Modelle als Grundausstattung ohne Aufpreis eingebaut werden.“