Amazonasriese zu Gast in Berlin
Greenpeace hat heute den Stamm eines Tauari-Baumes vor der brasilianischen Botschaft in Berlin präsentiert. Der ehemals 30 Meter hohe Baum war der illegalen Brandrodung im Amazonas-Gebiet zum Opfer gefallen. An der Aktion waren auch Berliner Greenpeace-Aktivisten beteiligt: Sie demonstrierten mit dem auf einem Tieflader befestigten Stamm gegen die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes.
Der immerhin noch 12 Meter lange Baum hat bereits eine weite Reise hinter sich: Brasilianischen Greenpeace-Aktivisten war es Ende vergangenen Jahres unter schwierigsten Bedingungen gelungen, den Tauari-Stamm im Amazonas-Gebiet zu bergen. Im Anschluss präsentierte Greenpeace den Baum in mehreren brasilianischen Städten, um auf die Urwaldzerstörung aufmerksam zu machen. Ganze 6.000 km legte der Amazonasriese so zurück. In der Hauptstadt Brasilia wurden neun Videomonitore in seinen rußgeschwärzten Stamm eingelassen – auf ihnen werden eindrucksvolle Bilder gezeigt. Sie dokumentieren die Schönheit der Amazonas-Regenwälder und ihre Zerstörung.
In Berlin ist der Baumriese heute zu einer Informationstour gestartet, die im Mai bei der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn enden wird. Auf der wichtigsten Arten- und Naturschutzkonferenz der Welt werden 189 Staaten über den Urwald- und Meeresschutz sowie dessen Finanzierung verhandeln. Vom Gastgeberland Deutschland fordert Greenpeace wirksame Maßnahmen zum Urwaldschutz: Der Besitz und Handel mit illegal geschlagenem Holz soll gesetzlich verboten werden. Hierfür braucht es ein europäisches Urwaldschutzgesetz. Darüber hinaus fordert Greenpeace die Bundesregierung dazu auf, jährlich 2 Milliarden Euro für den Urwaldschutz zur Verfügung zu stellen.
Zum Auftakt der Tour hat Greenpeace heute einem Vertreter der brasilianischen Botschaft einen aktuellen Report über die Situation des brasilianischen Urwaldes übergeben. Andre Muggiati, Urwaldexperte von Greenpeace Brasilien, erklärte in Berlin: „Dieser Baum steht für unzählige andere, die täglich im Amazonas gefällt und abgebrannt werden. Die brasilianische Regierung muss gegen das Verschwinden weiterer Tier- und Pflanzenarten vorgehen und eine Beschleunigung des Klimawandels durch die Urwaldzerstörung verhindern.“