Keine Urwaldzerstörung für Gartenmöbel!
Berliner Greenpeace-Aktivisten haben heute gegen den Verkauf von Möbeln aus nicht zertifizierten Tropenhölzern protestiert. Vor dem Möbelhaus „Rahaus“ am Wittenbergplatz machten sie darauf aufmerksam, dass Möbel aus Tropenhölzern meist aus Urwaldzerstörung stammen – und ihr Kauf das Artensterben und den Klimawandel beschleunigt.
Gegen 13 Uhr ging es los: Die Aktivisten kamen vor dem Möbelhaus zusammen und begannen, Unterschriften für ein Urwaldschutzgesetz zu sammeln. Sie verteilten Infoblätter an interessierte Passanten und sprachen mit zahlreichen Kunden des Schöneberger Möbelhauses. Auch ein Banner mit der Aufschrift „Klimakiller Gartenmöbel“ hatten die Greenpeacerinnen und Greenpeacer mitgebracht. Aus gutem Grund: Die in Deutschland erhältlichen Gartenmöbel werden oft aus Tropenholz hergestellt, das aus Urwaldzerstörung stammt.
Im Vorfeld der Aktion hatten die Aktivisten mehrere Wochen lang in Baumärkten und Möbelhäusern nach Holzprodukten ohne FSC-Siegel gesucht – und waren fast überall fündig geworden. Auch bei Rahaus: Die dort angebotenen Möbel waren allesamt nicht FSC-zertifiziert. Die Mitarbeiter konnten auf Anfrage keinerlei Auskünfte über die Herkunft ihrer Produkte geben. So auch am heutigen Aktionstag: Die zuständige Filialleiterin erklärte den Greenpeacern, sie wisse nicht, woher das Holz für die einzelnen Produkte stamme. Sie behauptete, die als „Mahagoni“ ausgezeichneten Möbel seien in Wahrheit gar nicht aus Mahagoni. Die Teak-Gartenmöbel seien zertifiziert; um welche Zertifikate es sich handelt, sei ihr aber nicht bekannt. Das gibt zu denken: Denn für die bei Rahaus angebotenen Garten- und Wohnraummöbel wurde Teak-, Akazien und Mahagoniholz verarbeitet. Alles Tropenhölzer, die größtenteils aus Raubbau am Urwald stammen – wenn sie nicht das FSC-Siegel tragen.
Das Holz für die in Deutschland angebotenen Gartenmöbel stammt vor allem aus Vietnam, Indonesien und Brasilien. Die Urwaldzerstörung in diesen Ländern hat für uns alle katastrophale Folgen: So ist Indonesien durch die zunehmende Abholzung und Brandrodung inzwischen der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen – nach den USA und China. Greenpeace fordert deshalb den deutschen Holzhandel auf, nur noch zertifizierte Produkte aus ökologischer Forstwirtschaft anzubieten. Es gibt Alternativen zu den Möbeln aus Raubbau: Gartenmöbel von gleicher Qualität gibt es auch aus regionalen Hölzern. Große Baumärkte wie Hornbach haben nach Auseinandersetzungen mit Greenpeace bereits umgedacht und bieten inzwischen FSC-Hölzer an. Informieren Sie sich vor ihrem nächsten Möbelkauf! In unserem Holzführer erfahren Sie, welche Holzarten sie bedenkenlos kaufen können.