Der Dreck, den Mensch nicht sieht
Rund 10 Greenpeacer demonstrierten am Dienstag vor dem Vattenfall Kundenzentrum in der Schlossstraße gegen die Klimapolitik des Konzerns
Um 8:30 in Steglitz: Schwarze Müllsäcke mit der Aufschrift „CO2“ oder „Der gefährlichste Müll ist der, den man nicht sieht“ werden von Aktivisten mit Zeitungsapier ausgestopft. Ein Banner wird in Position gerückt, Infomaterial zum Verteilen wird ausgegeben. Und dann geht es in die Schlossstraße, vor das Vattenfall Kundencenter. In den Schaufenstern des Centers: Eine Ausstellung über historische Flugzeuge, Wasch- und Spülmaschinen, die die Effizienzbestrebungen des Konzerns untermauern soll. Zwei freundliche Polizisten blicken wohlwollend auf das Geschehen – alles ist heute angemeldet, der Protest unspektakulär. Unspektakulär aber dreckig. Der Dreck der Vattenfall Kraftwerke wird mit ausgestopften Müllsäcken demonstriert. Der Dreck, den die Schaufenster nicht zeigen – und den Vattenfall gerne hinter einer Fassade als Saubermann und ausgezeichneter Arbeitgeber zu verstecken sucht.
Ziel der Aktion ist es, Passanten über Vattenfalls Braunkohlekraftwerke zu informieren. Die Aktivisten wollen sie dazu zu bewegen, sich mit einer Unterschrift unter Klimaschutzforderungen an den Konzernchef von Vattenfall zu wenden, damit der seine Firmenpolitik ändert. Herr Joseffson ist nämlich in einer Nebenfunktion einer von zwei Klimaberatern von Frau Merkel. Wie das zu seinen Plänen passt, weiterhin im großen Stil Braunkohle in Brandenburg abzubaggern und in ineffizienten Kraftwerken zu verfeuern, ist nicht ganz einleuchtend. Klimaschutz sieht anders aus!
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